Was bedeutet das wohl für den Verkehr, wenn in Parndorf enorme Mengen an Gütern ausgespuckt und auf Lastwagen umgeladen werden?

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Während energiegeladen an den Auswirkungen vergangener industriepolitischer Entscheidungen und krimineller Machenschaften von Autoherstellern herumdiskutiert wird, während versucht wird, alte Fehler mit viel Aufwand noch schnell zu reparieren, bevor sich die Probleme daraus von selbst auflösen, weil die stinkenden Altwagen sowieso kaputt gehen, sind aktuelle verkehrspolitische Weichenstellungen abzusehen, die unsere Umwelt nachhaltig und in noch nie da gewesenen Ausmaß schädigen werden.

Es ist offenbar leichter, den Menschen damit zu drohen, dass sie ihre rechtmäßig zum Zwecke des Fahrens erworbenen Dieselautos nicht mehr betreiben dürfen, als eine vernünftige Planung der Verkehrsabläufe in Zukunft zu bewerkstelligen.

Seidenstraße bis Parndorf

Es klingt ja gut, man wolle die breitspurige Transsibirische Eisenbahn bis Wien verlängern, als Österreichs wirtschaftlichen und weltpolitischen Beitrag zur neuen Seidenstraße. Man müsste dann nicht mehr Güter per Schiff um den halben Globus befördern, sondern könnte den direkten Weg von chinesischen Fabriken bis Europa nehmen.

Nur, was geschieht mit den Gütern, wenn sie in Parndorf, vermutlich gleich neben dem Outletcenter, ausgespuckt und auf Lastwagen umgeladen werden? Zweifellos eine wirtschaftliche Perspektive für möglicherweise hunderte neue Arbeitsplätze in der Region und für einzelne Unternehmer eine aufregende Sache. Muss die Ostautobahn dann als Geschenk an Lkw-Frächter und Lkw-Hersteller siebenspurig ausgebaut werden?

Nichts gegen die Breitspur-Eisenbahn, aber warum sollte sie ausgerechnet in Parndorf enden, wäre nicht die Weiterführung bis zu einem Atlantikhafen und damit die Anbindung ganz Europas die schlauere Lösung? (Rudolf Skarics, 31.3.2018)