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Oberbank erweitert das Filialnetz von derzeit 161 um zehn bis zwölf weitere Niederlassungen.

Foto: Reuters / Heinz-Peter Bader

Wien – Mit dem achten Rekordjahr im Rücken treibt die Oberbank ihr Wachstum voran mit Hauptstoßrichtung Deutschland. Und zwar sollen heuer die ersten Filialen in Baden-Württemberg und Sachsen ihre Pforten öffnen, insgesamt sieben an der Zahl. "Die mittelständische Unternehmensstruktur passt gut zu uns", erklärt Oberbank-Chef Franz Gasselsberger die Expansion in die zwei deutsche Bundesländer.

Auch in Wien und Budapest sollen neue Standorte dazukommen, sodass das Oberbank-Filialnetz von derzeit 161 heuer um weitere zehn bis zwölf Niederlassungen ausgebaut werden soll. Ob auch eine Partnerschaft mit der Post in deren Filialen als Nachfolger der Bawag denkbar ist? "Nein", sagt Gasselsberger, "die passen nicht zu uns."

Zusätzlich zu neuen Standorten betont der Bankchef, auch stetig in Digitalisierung zu investieren. Man müsse den Markt intensiv beobachten, um keine Entwicklungen zu übersehen. Digitalisierung sei für sein Haus aber kein Instrument, um Kosten zu senken, sondern um Kunden zu binden. "Wir positionieren uns als Beraterbank, dabei wollen wir auch bleiben", betont Gasselsberger.

Stärker als früher hat er nun jedoch den Fremdenverkehr, "eine fremdkapitalintensive Branche", im Fokus. "Wir haben uns in der Sparte Tourismus ein Know-how aufgebaut und uns entsprechend positioniert." Gasselsberger begründet diesen Schritt damit, dass in den Regionen, in denen die Oberbank tätig sei, der Tourismus eine "zentrale Branche" sei.

Starkes Kreditwachstum

"2017 war das Jahr des Kreditwachstums", nennt der Bankchef eine der Triebfedern im Vorjahr. Den siebenprozentigen Anstieg des Kreditvolumens auf fast 15 Milliarden Euro erklärt er mit hohen Investitionen in Kapazitätserweiterungen, aber auch in Rationalisierung – dies aber zumeist aus der Not heraus, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Das Kreditwachstum sei erfolgt, obwohl die "Unternehmen unglaublich liquid sind" und hohe Cashflows erwirtschafteten.

Unter dem Strich blieben 2017 als Nettoergebnis 200,5 Millionen Euro hängen, das sind fast elf Prozent mehr als im Jahr zuvor. Profitieren sollen die Aktionäre: Eine Dividendenerhöhung um 40 Prozent ist vorgesehen. Wie der Gewinn heuer ausfallen wird? Es klingt fast nach Tiefstapeln, wenn Gasselsberger – wie schon in den Jahren zuvor – betont, er sei zufrieden, wenn man dieses Ergebnis 2018 wiederholen könne. (aha, 29.3.2018)