Für Netflix wird es heuer keine goldene Palme geben

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Netflix darf nicht am Wettbewerb des Filmfestivals Cannes teilnehmen. Das gab Festivalchef Thierry Fremaux gegenüber dem Hollywood Reporter bekannt. Er begründet das mit der Weigerung des Streaming-Giganten, seine Filme vorab in französischen Kinos zu zeigen. Netflix-Eigenproduktionen werden starten oft parallel in ausgewählten Kinos und online, manche Filme sind nur im Netz abrufbar. Schon vergangenes Jahr gab es wegen der Teilnahme von Netflix an den Filmfestspielen – so liefen "Okja" und "The Meyerowitz Stories" im Wettbewerb – heftige Proteste von französischen Regisseuren.

"Netflix-Leute lieben roten Teppich"

Fremaux gab an, gedacht zu haben, dass er "Netflix überzeugen könnte, diese Filme in die Kinos zu bringen." Netflix habe sich aber geweigert. Laut Fremaux "lieben die Netflix-Leute den roten Teppich, aber sie verstehen, dass ihr Modell unserem gegenübersteht." Die Filmstrategie von Netflix führt auch zu einer Krise mit Teilen Hollywoods.

Der Oscar-prämierte Regisseur Christopher Nolan kritisierte das Modell des Streaming-Dienstes etwa deutlich. Netflix habe eine "bizarre Abneigung dagegen, Kinofilme zu unterstützen", sagte Nolan bei einem Interview. Nun ist abzuwarten, wie andere Filmfestspiele auf Cannes reagieren. (red, 26.3.2018)