Im Wiener Metro-Kinokulturhaus läuft noch bis Ende des Jahres die Ausstellung "Die Stadt ohne". Sie begleitet die Veröffentlichung der neu restaurierten Version des Stummfilms "Die Stadt ohne Juden", der heute weltweit als erstes filmkünstlerisches Statement gegen den Antisemitismus gilt.
"Die Stadt ohne Juden" nannte Hugo Bettauer 1922 seinen Roman, der die damals noch utopische Vorstellung einer Vertreibung der Juden aus Wien beschreibt. 1925 wurde Bettauer von dem Nationalsozialisten Otto Rothstock in Wien erschossen. Der Aufstieg der NSDAP in Österreich mit Mitteln des Terrors mündete im sogenannten "Anschluss" 1938. Was folgte, war die Vertreibung und Ermordung der mitteleuropäischen Jüdinnen und Juden im Holocaust.
Rothstock gab 1977 in Claus Gatterers Sendung "Teleobjektiv" dem ORF ein Interview, in dem er sich seiner Mordtat rühmte und stolz seine rassistische Gesinnung und seinen Judenhass hinausposaunte. Dieses Interview und Ausstellungsstücke, die zum Teil noch nie öffentlich gezeigt wurden, sind in dieser bemerkenswerten Ausstellung zu sehen.
Hier ein kleiner Rundgang durch die mit viel Engagement zustande gekommene Ausstellung des Filmarchivs Austria in Bildern. (red, 25.3.2018)