Skopje/Athen – Die Lösung des langjährigen Namensstreites zwischen Mazedonien und Griechenland wäre im gemeinsamen Interesse. Dies haben am Freitag in Skopje die Außenminister der beiden Staaten, Nikola Dimitrov und Nikos Kotzias, unterstrichen.

Es gelte, eine Lösung zu finden, die niemanden erniedrigt und die eine Tür in die Zukunft öffnet, meinte der mazedonische Chefdiplomat Dimitrov bei einer gemeinsamen Pressekonferenz.

Kotzias lobte laut Medienberichten seinerseits die guten Gespräche in Skopje. Vorherrschend seien dabei die unterschiedlichen Standpunkte der beiden Seiten zur Lösung des Namensstreites gewesen, unterstrich der griechische Außenminister, ohne Details zu nennen.

Treffen in Wien geplant

"Wir sind verpflichtet, die Namensfrage zu lösen und dadurch die Freundschaft unserer beiden Völker, die Stabilität, die Sicherheit und die Entwicklung der beiden Staaten und der ganzen Region zu unterstützen", unterstrich Kotzias.

Athen und Skopje hatten kürzlich ihre Vorschläge zur Lösung des langjährigen Streits um den Staatsnamen Mazedoniens wechselseitig in schriftlicher Form ausgetauscht. Medien berichteten daraufhin, dass sie unterschiedliche Standpunkte zu einzelnen Problembereichen enthielten. Unter anderem soll es auch darum gehen, nach der Einigung über den Staatsnamen die derzeitige mazedonische Verfassung Mazedoniens, in welcher der offizielle Staatsname "Republik Mazedonien" verankert ist, zu ändern.

Als Lösungsvorschläge für den künftigen Namen Mazedoniens dienen fünf vom UNO-Vermittler Matthew Nimetz Anfang des Jahres vorgeschlagene Bezeichnungen: "Republik Neues Mazedonien", "Republik Nord-Mazedonien", "Republik Ober-Mazedonien", "Republik Wardar-Mazedonien" und "Republik Mazedonien (Skopje)".

Dimitrov und Kotzias sollen nach der heutigen Gesprächsrunde am 30. März mit Nimetz in Wien zusammentreffen.

Änderung mancher Namen

Kotzias war am Donnerstagabend der erste griechische Regierungsfunktionär seit zwölf Jahren, der von Athen nach Skopje geflogen war. Der Flughafen Skopje, der jahrelang den aus Athener Sicht umstrittenen Namen "Alexander der Große" getragen hatte, war kürzlich in "Internationaler Flughafen von Skopje" umbenannt worden.

Der Namensstreit zwischen Athen und Skopje existiert seit 1991, als Mazedonien von Jugoslawien unabhängig wurde. Griechenland will, dass Mazedonien seinen Namen ändert. Grund: Eine nördliche Region Griechenlands trägt auch den Namen Makedonien.

Kotzias soll im Laufe des Tages auch mit dem mazedonischen Premier Zoran Zaev zusammenkommen, ein Treffen mit Staatspräsident Gjorge Ivanov steht nicht auf dem Besuchsprogramm. (APA, 23.3.2018)