Zeitumstellung: In der Nacht von Samstag auf Sonntag verlieren wir eine Stunde. Digitale Uhren springen um 2 Uhr früh auf 3 Uhr. Bei analogen Uhren muss man aber noch selbst Hand anlegen und auf die Sommerzeit umstellen.

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Wien – In der Nacht von Samstag auf Sonntag, dem 25. März 2018, wird heuer auf die Sommerzeit umgestellt. Die Uhren in Europa werden um 2 Uhr früh einfach auf 3 Uhr springen. Erst am 28. Oktober werden die 60 Minuten mit der Winterzeit wieder "zurückgezahlt", bis dahin werden wir mit einem Extra-Stündchen Abendsonne belohnt.

61 Prozent pro Umstellung

Und die Österreicher wissen dies besonders zu schätzen, wie eine kürzlich veröffentlichte repräsentativen Akonsult-Befragung gezeigt hat. "61 Prozent wünschen sich die Beibehaltung – besonders die jungen und jüngeren Befragten", so Kristin Allwinger, Geschäftsführerin des Markt- und Meinungsforschungsinstituts. Nur 23 Prozent wollen unbedingt, dass auf die Umstellung verzichtet wird. Die Attraktivität der Sommerzeit nimmt jedoch bei Pensionisten stark ab. Generell wird die Zeitumstellung von der Altersgruppe 60-Plus mehrheitlich abgelehnt.

Mehr als zwei Drittel der Österreicher haben auch keine Probleme, sich an die Uhrenmanipulation zu gewöhnen. Von jenen, die dies nicht ohne Beeinträchtigung wegstecken, überwindet ein Fünftel das in einem Tag, knapp die Hälfte benötigt zwei, drei Tage und ein Viertel eine Woche. Zwei Prozent haben es erst nach drei Wochen geschafft.

Für 54 Prozent (Mehrfachnennungen möglich) ist die längere Helligkeit der größte Vorteil der Sommerzeit, gefolgt von der Möglichkeit, entsprechend länger unterwegs zu sein (45 Prozent). Ein Drittel freut sich über eine bessere Aufteilung der Sonnenstunden, insbesondere für Berufstätige, und neun Prozent glauben an eine Energieersparnis.

Vier mal vier

Schlafforscherin Brigitte Holzinger hat ein paar Tipps für die Umstellung parat: Vier Tage vorher jeweils eine viertel Stunde früher schlafen gehen, damit der Umstieg nicht so abrupt verläuft. Und 20 bis 30 Minuten Nickerchen am Nachmittag, die sie ohnehin für eine gute Idee hält, könnten ebenfalls helfen.

Die schrittweise Umstellung empfiehlt auch Indra Kley, Leiterin des Österreich-Büros von Vier Pfoten, auch Tierbesitzern. Dadurch fällt Hunden und Katzen die Gewöhnung an den neuen Rhythmus leichter.

Umstellung wegen Ölkrise

Eingeführt wurde die Sommerzeit 1973 in Europa anlässlich der Ölkrise und mit dem Hintergrund, Energie zu sparen. Mit der Zeitverschiebung sollte eine Stunde Tageslicht für Unternehmen und Haushalte gewonnen werden. Frankreich machte damals den Anfang.

Österreich beschloss die Einführung erst 1979 wegen verwaltungstechnischer Probleme und weil man eine verkehrstechnische Harmonisierung mit der Schweiz und Deutschland wünschte. Diese beiden Länder führten die Sommerzeit auch erst 1980 ein. Allerdings gab es in der Alpenrepublik bereits im Ersten Weltkrieg schon einmal die Sommerzeit. Im Jahr 1916 galt sie für die Monarchie vom 1. Mai bis 30. September, wurde dann aber wieder eingestellt. Ein zweiter – erfolgloser – Versuch wurde in den Jahren 1940 bis 1948 unternommen. (APA, 23.3.2018)