Foto: Time / Meredith

New York – Ende 2017 erst ging der traditionsreiche Time-Magazinverlag an die Meredith Corporation. Und weil die politisch aktiven, konservativen Industriellen Charles und David Koch die Übernahme finanzierten, wurde heftig über Ambitionen spekuliert, sie wollten das US-Nachrichtenmagazin "Time" zu einem gedruckten Fox News machen. Das kann noch immer passieren – aber unter den nächsten Eigentümern. Meredith verkauft gleich weiter.

Diese Woche machte das Meredith-Management laut "New York Times" offiziell, dass der Verlagskonzern die frisch übernommenen Zeitschriften "Time", "Fortune", "Money" und Sports Illustrated" gleich weiterverkaufen will. Die bekanntesten Time-Titel passen nicht ins Portfolio von Meredith voller Lifestyle-Zeitschriften wie "Better Homes and Gardens", "Family Circle" und "Allrecipes".

Meredith-CEO Tom Harty spricht von vielen Kaufinteressenten, der Großteil davon seien wohlhabende Einzelpersonen, offenbar nicht aus dem traditionellen Mediengeschäft. Er rechne mit Abschlüssen bis Ende Juni.

2,8 Milliarden Dollar zahlte Meredith für Time Inc., 650 Millionen davon steuerte Koch Equity Development der Brüder Koch bei. Laut Harty haben sie "kein Interesse geäußert" an den vier nun zum Verkauf stehenden Magazinen. Auch "National Inquirerer"-Verleger David J. Pecker, ein Vertrauter von US-Präsident Donald Trump, wurde als potentieller Käufer genannt. Meredith beabsichtige nicht, die Titel an Pecker zu verkaufen, erklärte Harty.

1200 Jobs weniger

Parallel kündigte Meredith an, der Verlagskonzern werde sich in den nächsten zehn Monaten von 1200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trennen. In den nächsten zwei Jahren wolle die Magazingruppe 400 bis 500 Millionen Dollar an Kosten einsparen.

"Sports Illustrated" erscheint seit Jahresbeginn statt wöchentlich nur noch alle 14 Tage. (red, 23.3.2018)