Das ÖFB-Team will sich finden und halten.

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Markenbotschafterin Diana Langes will werben, repräsentieren, netzwerken.

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Marko Arnautovic ist nicht nur ein guter Fußballer, wie Aleksandar Dragovic im Training bestätigt sah, er ist auch im Mannschaftsrat und laut Kapitän Julian Baumgartlinger ein guter Schuldeneintreiber.

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Klagenfurt – Der ÖFB hat keine Mühen gescheut und Kosten gespart. Diana Langes ist die Botschafterin im Fußballbund, die neue wäre falsch, es gab weder Vorgängerin noch Vorgänger. Die Präsidentin des Erstligisten WSG Wattens erledigt diesen Job ehrenamtlich, sie macht ihn aus "Leidenschaft", bezeichnet sich selbst als "fußballverrückt". Das hat einen familiären Hintergrund, Vater Gernot war einst der Macher beim FC Swarovski Tirol, damals, Ende der 80er, wurde der österreichische Fußball aufgemischt. Die Tochter soll nun netzwerken, repräsentieren, werben. "Fußball braucht Verantwortung, Fußball ist Sprache, Hoffnungsträger und Brückenbauer", sagte die Unternehmerin am Donnerstag in Klagenfurt. Und das im Beisein des glücklichen Verbandschefs Leo Windtner.

Die beiden waren sozusagen das Vorprogramm, Teamchef Franco Foda und Kapitän Julian Baumgartlinger bestritten den ebenfalls umjubelten Haupt-Act. Am Freitag findet das erste Länderspiel des Jahres statt, Slowenien gastiert im Wörthersee-Stadion. Alexander Ceferin, der Präsident des europäischen Verbands (Uefa), hat sein Kommen zugesagt, er ist Slowene.

Intelligenz und Begeisterung

Foda lobte das Niveau in der recht kurzen Vorbereitung, die Spieler seien konzentriert und leidenschaftlich gewesen. "Es macht Spaß. Es sind intelligente Spieler. Sie werden mit Begeisterung auftreten, die Leute sollen sich mit dieser Mannschaft identifizieren." Im Vorverkauf wurden rund 17.000 Tickets abgesetzt. Was von Österreich zu erwarten ist? "Flexibilität in Taktik und Spielsystem."

Foda möchte den österreichischen Kickern den Druck, also auch die Last von den Schultern nehmen. "Verantwortlich bin ich. Es ist ein Privileg, Fußballer auf so einem Level zu sein. Und natürlich dürfen sie auch Fehler machen, man muss sie nur minimieren." Bei Fodas Debüt im November gegen Uruguay "gab es trotz des 2:1-Sieges in manchen Phasen zu viele".

Findungsphase

Der 30-jährige Baumgartlinger verspürt eine "große Vorfreude". Unter Marcel Koller wurde das Wort "Wohlfühloase" strapaziert, das ist schöne Geschichte, Baumgartlinger sagt: "Wir sind jetzt in einer Findungsphase. Es sind neue Gesichter dazugekommen. Leute mit viel Qualität." Er nannte Salzburgs Xaver Schlager und Sturms Peter Zulj. "Die Neuen müssen sich etablieren, die Etablierten müssen etabliert bleiben. Der Konkurrenzkampf ist enorm. Aber wir müssen erst beweisen, wie gut wir wirklich sind."

Foda könnte gegen Slowenien mit einem 3-4-3-System beginnen, David Alaba links im Mittelfeld ist zumindest nicht auszuschließen, in der Zentrale bieten sich Florian Grillitsch und der Kapitän an. Vorne drängen sich Valentino Lazaro, Guido Burgstaller und Marko Arnautovic auf. Der ist in den Mannschaftsrat aufgestiegen, was Baumgartlinger begrüßt. "So nebenbei ist Arnautovic ein guter Schuldeneintreiber." Alaba und Baumgartlinger laufen zum jeweils 60. Mal auf und ein.

Am 27. März wird noch in Luxemburg getestet, in den insgesamt 180 Minuten möchte der Teamchef nahezu den kompletten Kader einsetzen, er umfasst 24 Männer. Wie sagte Frau Botschafterin? "Fußball ist Leidenschaft." (Christian Hackl, 22.3.2018)