Washington – Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat ihren Leitzins erneut angehoben. In der ersten Sitzung unter der Verantwortung des neuen Fed-Chefs Jerome Powell erhöhte die Bank die Federal Funds Rate um 0,25 Punkte auf einen Zielkorridor von nun 1,50 bis 1,75 Punkte. Es handelt sich um die erste Erhöhung heuer.

Die Wall Street hat die Beibehaltung des Kurses der US-Notenbank positiv aufgenommen. Die Fed hob den Leitzins am Mittwoch wie erwartet um einen Viertelprozentpunkt an und signalisierte zwei weitere Erhöhungen in diesem Jahr. Händler blicken nun mit Spannung auf die Pressekonferenz des neuen Fed-Chefs Jerome Powell, die um 19.30 Uhr (MEZ) beginnt.

Dow fester

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte lag kurz nach dem Zinsentscheid knapp ein Prozent fester bei 24.960 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 notierte 0,8 Prozent höher bei 2737 Stellen. Der Index der Technologiebörse Nasdaq kletterte um 0,7 Prozent auf 7412 Zähler. Vor dem Entscheid hatte der Dow 0,5 Prozent im Plus gelegen. In Frankfurt hatte der Dax kaum verändert bei 12.309 Punkten geschlossen.

Der Euro lag nach dem Zinsentscheid bei 1,2305 Dollar. Zuvor hatte er bei 1,2280 Dollar notiert.

Die US-Notenbank hatte zuvor die Serie ihrer Zinserhöhungen auch unter ihrem neuen Chef Powell fortgesetzt. Sie hoben den Schlüsselsatz um einen Viertelpunkt auf die neue Spanne von 1,5 bis 1,75 Prozent an. Bereits 2017 hatte die Fed unter Powells Vorgängerin Janet Yellen die Zinsen drei Mal angehoben. Dieses und nächstes Jahr will sie angesichts der brummenden Wirtschaft diese Gangart beibehalten.

Viele Börsianer hatten sich eigentlich auf ein aggressiveres Vorgehen der Federal Reserve eingestellt. Mit mehr Zinserhöhungen können die Währungshüter einer Überhitzung der Konjunktur entgegenwirken, die von US-Präsident Donald Trumps radikaler Steuerreform zusätzlichen Schub erhält.

Auch Unsicherheiten wegen des Handelsstreits zwischen den USA und der EU sowie China drückten auf die Stimmung. US-Präsident Donald Trump plant Zölle auf Stahl und Aluminium, die erstmals in der Nacht von Freitag auf Samstag greifen sollen. Die EU bereitet Gegenmaßnahmen vor. Auch China will seine Industrie schützen. Kurz vor dem Inkrafttreten der neuen Zölle berieten die USA und die EU aber noch über mögliche Ausnahmen.

Bei den Einzelwerten standen Facebook erneut im Mittelpunkt. Die Aktien hatten zunächst schwächer eröffnet, lagen im Verlauf aber knapp zwei Prozent im Plus. Investoren zogen in der Datenaffäre erste Konsequenzen und verklagten das weltgrößte soziale Netzwerk wegen Irreführung beim Datenschutz. (APA, Reuters, 21.3.2018)