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"Alexa, spiel Musik" ist die am häufigsten verwendete Ansage.

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Amazon orientiere sich weniger an Wettbewerber wie Spotify und Apple und konzentriere sich mehr auf die Bedürfnisse der Kunden.

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Bei dem Amazon Echo mit Bildschirm kann man auch die Tagesschau ansehen. Ein Feature, das mit Alexa kommt.

Foto: APA/AFP/Amazon.com, Inc./HO

Der Musik-Streaming-Markt steigt stetig. Immer mehr Kunden nutzen die Streaming-Abos von Spotify, Amazon und Apple. Dabei ist volle Funktionalität und keine Werbung während der Nutzung gewünscht. Seit über zwei Jahren bietet Amazon nun einen Musik-Streaming-Dienst an. Zuerst mit Prime-Music und einem Katalog von zwei Millionen Songs und mit der vergangenes Jahr eingeführten Unlimited-Mitgliedschaft sogar eine Auswahl von über 50 Millionen Liedern.

Lieder speziell für deutschsprachigen Markt

Dabei unterscheidet sich der Prime-Katalog in Österreich und Deutschland erheblich von den Angeboten in den USA und UK. Ebenso die Playlisten, die auch bei dem Unlimited Angebot vorhanden sind. Im Gespräch mit dem STANDARD erzählte René Fasco, Leiter der digitalen Musiksparte von Amazon, dass zusammen mit der Einführung des Streaming-Dienstes eine Musikredaktion in München gegründet wurde, bestehend aus ehemaligen Redakteure, DJs und Musiker.

Fokus auf lokale Künstler

Mit dem Input von zahlreichen Musiklabels, den eigenen Interessen und Entdeckungen auf Konzerten, erstellt die Musikredaktion immer wieder neue Playlisten. Ein großer Fokus liege hier vor allem auf lokalen Künstlern. Mark Forster befindet sich demnach Deutschland schon seit Langem auf Platz eins, in Österreich gleich nach Ed Sheeran auf Platz zwei.

Prime = Mainstream

Der Unterschied zwischen den beiden Streaming-Angeboten ist die Zielgruppe. Mit Prime Music möchte Amazon eher den Mainstream-Hörer ansprechen. "Kunden, die eher keine leidenschaftlichen Fans von bestimmten Künstlern oder von einem besonderen Genre sind. Die vielleicht oft auch gar nicht wissen, wie der Künstler eigentlich heißt und eher passiv hören", so Fasco. Dort finden sichvor allem zeitlose Hits wie beispielsweise Lieder der Bands Queen und Abba, Hits der 80er und 90er und vor allem Pop und Rock, wobei jedes Genre vertreten ist.

Anders als bei Prime-Video, bei dem die Auswahl der Filme sich ständig ändert, bleibt der Katalog bei Prime-Music stabil und vergrößert sich aufgrund der monatlich hinzugefügten Songs eher, mittlerweile auf über 2 Millionen Lieder. Der Grund hierfür sei, dass "Kunden Musik anders konsumieren als Filme und immer wieder hören."

Unlimited Anzahl an Liedern

Amazon Music Unlimited bietet, wie der Name schon sagt, eine unendliche Anzahl an Lieder. Nischenbands von Neuseeland und Australien sind mit dabei, ebenso zahlreiche österreichische Künstler. Hier sind die Musikliebhaber die Zielgruppe, die das neueste Album sofort bei Veröffentlichung hören wollen. Dafür muss man für diesen Service bezahlen.

Dabei gibt es verschiedene Angebote. Im Jahr kostet der Service 79€ (exklusiv für Prime-Kunden), für Nicht-Prime-Mitglieder monatlich 9,99€, für Prime-Mitglieder monatlich 7,99€. Das Familienangebot, bis zu sechs Personen, kostet im Jahr 149€ und monatlich 14,99€. Möchte man den Service nur auf einem Echo Gerät genießen, dann kommt man auf 3,99€ im Monat.

Neuerscheinungen

Neben der wöchentlichen Playliste "Taufrisch", bei der Neuerscheinungen gespielt werden, gibt es bei Unlimited auch "Die Entdeckung der Woche". Redakteur stellt die Musiker vor, manchmal mit einem kurzen Interview. Auch hier wählt die Musikredaktion explizit für deutschsprachige Länder die Lieder aus.

Neben Musik bietet Unlimited auch die Live-Übertragung der Bundesliga-Spiele und den DFB-Pokal-Spielen durch eine eigene Redaktion. Außerdem kann man zahlreiche Hörbücher und Hörspiele genießen.

Empfehlungen

Die persönlichen Empfehlungen seien vor allem etwas, was den Musik-Streaming-Dienst von den Wettstreitern unterscheide, so Fasco. Die meisten Nutzer des Services sind schon langjährige Kunden bei Amazon, dementsprechend kennt das Unternehmen deren Geschmäcker schon von Anfang an und muss nicht von Neuem beginnen, wie andere Dienste. An sich werde dabei auf das Kaufverhalten und Hörverhalten zurückgegriffen.

Das sei vor allem sehr wichtig, wenn man ein Amazon Echo Gerät zu Hause habe und Musik mithilfe Alexa höre. "Die meisten Nutzer sagen: ‚Alexa, spiel Musik‘. Das Wichtigste überhaupt ist, was dann gespielt wird." Fasco betonte während des Gesprächs, dass Amazon immer sehr kundenorientiert entscheide. Deswegen sei das Unternehmen weniger auf die Konkurrenten im Music-Streaming-Markt konzentriert.

Genau aus diesem Grund würde Amazon auch Spotify Premium auf dem Amazon Echo nicht verbieten. "Wenn es Amazon Kunden gibt, für die Spotify wichtig ist und die das gerne über Echo hören, sollen sie das machen. Wir haben da einen sehr offenen Umgang und planen auch nicht, das in irgendeiner Weise einzuschränken."

Kinderfilter

Meldungen zufolge wurden nicht kindergerechte Lieder auf deren Anfrage von Alexa gespielt, weswegen Amazon nun an einem Kinderfilter arbeite. (sem, 24.04.2018)