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Jose Mourinho blickt zwar etwas verkniffen drein, möchte aus dem Ausscheiden in der Champions League aber "kein Drama machen, dafür haben wir keine Zeit".

Foto: reuters/cairnduff

Manchester/Rom – Coach José Mourinho könnte sich nach dem Scheitern von Manchester United im Achtelfinale der Champions League um Kopf und Kragen geredet haben. "Es ist nichts Neues für den Klub", sagte der Portugiese nach dem 1:2 gegen den FC Sevilla. "Ich bin schon zweimal hier gesessen, nachdem ich Manchester United hier im Old Trafford aus der Champions League geworfen habe", erinnerte der 55-Jährige an die Achtelfinale 2004 (Porto) und 2013 (Real Madrid). "Ich möchte daraus kein Drama machen, dafür haben wir keine Zeit", ergänzte Mourinho.

Seine Aussagen dürften bei den Fans nicht gut ankommen, spielte der streitbare Coach doch auf frühere Erfolge gegen seinen aktuellen Arbeitgeber an. "Ich bin schon zweimal hier gesessen, nachdem ich Manchester United hier im Old Trafford aus der Champions League geworfen habe. Das ist nicht das Ende der Welt, das ist Fußball", spielte Mourinho das Ergebnis herunter.

Matic: "Es gibt keine Entschuldigung"

Die Kritik an Mourinho dürfte dennoch wachsen. Vor allem die Tatsache, dass er von Aufstellung und System im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen Liverpool am vergangenen Wochenende abwich, warf Fragen auf. So musste etwa der gegen Liverpool auf der linken Seite brillante Marcus Rashford auf den rechten Flügel wechseln, während Alexis Sanchez nach seinem starken Auftritt als hängende Spitze auf der linken Seite aufgeboten wurde.

Von all dem wollte Nemanja Matic nichts hören. "Es gibt keine Entschuldigung. Sevilla war einfach besser und ist verdient aufgestiegen", brachte der serbische Mittelfeldspieler die schwache Leistung auf den Punkt.

Euphorie bei Sevilla

In einer eher mäßigen Partie avancierte Sevilla-Angreifer Wissam Ben Yedder zum Matchwinner. Nur 87 Sekunden nach seiner Einwechslung traf der Franzose in der 74. Minute zum vorentscheidenden 1:0. Knapp vier Minuten später traf er zum zweiten Mal. "Das war ganz speziell für uns", sagte der 27-Jährige nach Sevillas erstmaligen Viertelfinaleinzug in der Königsklasse. "Ich habe immer daran geglaubt, dass wir zeigen können, eine große Mannschaft zu sein."

Ähnlich euphorisch zeigte sich Sevilla-Trainer Vincenzo Montella. "Das ist ein historisches Ergebnis. Jeder Spieler war fantastisch", freute sich der Italiener. Über den Goldtorschützen war er naturgemäß voll des Lobes. "Er hat in letzter Zeit etwas unter meinen Entscheidungen gelitten, aber heute hat er gezeigt, was für ein großartiger Stürmer er ist."

Schachtar trauert

Im zweiten Dienstagspiel setzte sich die AS Roma nach einer 1:2-Niederlage im Hinspiel mit 1:0 gegen Schachtar Donezk durch und sicherte sich dank der Auswärtstorregel den Platz in der Runde der besten acht. Edin Dzeko fixierte mit seinem Tor den größten internationalen Erfolg der Italiener seit 2008.

"Das ganze Team verdient Applaus. Wir haben etwas geschafft, das uns zehn Jahre gefehlt hat. Wir sind auf jeden Gegner vorbereitet", sagte der Bosnier nach Abpfiff und ergänzte: "Es sind nur noch starke Teams im Bewerb, aber wir sind ebenfalls stark."

Schachtar-Trainer Paulo Fonseca trauerte dem Aufstieg nach: "Wir haben das Match dominiert. Die Roma hat von einem Moment profitiert. Dzeko ist natürlich ein Schlüsselspieler, aber abgesehen von seinem Tor hatten sie keine einzige Torchance." (APA/Reuters, red, 14.3.2018)