Frankfurt – EZB-Präsident Mario Draghi sieht die Euro-Notenbank mit ihrer ultralockeren Geldpolitik noch nicht am Ziel. Zwar sei die Europäische Zentralbank (EZB) zuversichtlicher als in der Vergangenheit, dass sich die Inflation mit der Zeit dem EZB-Ziel von knapp unter zwei Prozent annähere, sagte Draghi am Donnerstag auf einer Veranstaltung in Frankfurt. "Aber wir müssen nach wie vor weitere Hinweise dafür sehen, dass sich die Inflationsdynamik in die richtige Richtung bewegt." Im Vergleich zu vorangegangenen Erholungsphasen bleibe die zugrundeliegende Preisentwicklung verhalten. Daher müsse die Geldpolitik geduldig, beständig und umsichtig bleiben.

Die Währungshüter hatten vergangene Woche auf ihrer Zinssitzung einen weiteren Mini-Schritt in Richtung einer weniger expansiven Geldpolitik gewagt. Sie strichen aus ihrem Ausblick die Option, nötigenfalls das inzwischen auf 2,55 Billionen Euro angelegte Anleihen-Kaufprogramm erneut auszuweiten. Die EZB hatte bereits seit Januar das monatliche Kaufvolumen auf 30 Milliarden Euro halbiert.

Aktuell gehen die viele Volkswirte davon aus, dass die Euro-Notenbank die in Deutschland umstrittenen Transaktionen bis Jahresende beenden wird, sollte die Konjunktur weiter mitspielen. (Reuters, 14.3.2018)