Zürich – Die Schweizer Mediengruppe Tamedia, die in Österreich an "Heute" beteiligt ist, hat 2017 ihren Reingewinn vor allem dank Sondereffekten um 39 Prozent auf 170,2 Millionen Franken (138,4 Millionen Euro) gesteigert, wie der Konzern am Dienstag mitteilte. Die digitalen Aktivitäten haben an Bedeutung gewonnen.

Der Umsatzanteil der digitalen Angebote erhöhte sich binnen Jahresfrist von 31 auf 37,5 Prozent. Im angestammten publizistischen Kerngeschäft mit gedruckten Zeitungen und Zeitschriften kämpfte der Konzern mit einem deutlichen Rückgang des Printwerbemarkts.

Der Gesamtumsatz verminderte sich 2017 um 3 Prozent auf 974,2 Millionen Franken, die Printwerbeumsätze fielen dabei im Vorjahresvergleich um 35 Millionen Franken tiefer aus.

Das Betriebsergebnis (Ebit) nahm um über 59 Prozent auf 180,7 Millionen Franken zu, die Ebit-Marge erhöhte sich damit von 11,3 auf 18,6 Prozent – der Anstieg ist allerdings größtenteils auf buchhalterische Sondereffekte zurückzuführen.

Höherer Reingewinn

Unter dem Strich verblieb ein um 39 Prozent höherer Reingewinn von 170,2 Millionen Franken, den Aktionären von Tamedia stehen davon 146,9 Millionen Franken zu. Auch unter Ausklammerung der Sondereffekte liegen sowohl Ebit und Reingewinn über dem Vorjahr, heißt es in der Mitteilung.

Im Geschäftsjahr 2017 seien die Weichen gestellt worden, um das Angebot weiter auszubauen. "Dank den Investitionen können wir heute bezüglich Reichweite in der Schweiz mit den internationalen Wettbewerbern mithalten. Darauf wollen wir aufbauen und unseren Werbekunden in Zukunft gemeinsam mit Neo Advertising und Goldbach ein 360-Grad-Angebot bieten", lässt sich Konzernchef Christoph Tonini in der Mitteilung zitieren.

Dieses Ergebnis mache zuversichtlich, sagte Verwaltungsratspräsident Pietro Supino in einer Pressekonferenz. "Es motiviert zu neuen Investitionen im Kerngeschäft – und das ist die Publizistik." Ob dazu auch der Kauf der "Basler Zeitung" gehört, wie die "Schweiz am Wochenende" berichtet hatte, bleibt offen. Bestätigen wollte Supino am Dienstag nur, dass immer wieder Gespräche stattfinden und die "Baz" seiner Ansicht nach gut zu Tamedia passen würde. (APA, dpa, 13.3.2018)