Pierre Nkurunziza wurde zum "höchsten und ewigen Anführer" Burundis ausgerufen.

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Bujumbura – Die Regierungspartei im ostafrikanischen Burundi hat Präsident Pierre Nkurunziza zum "Höchsten und Ewigen Anführer" ernannt. Somit könne keiner in der Partei CNDD-FDD dem Staatschef widersprechen, sagte am Montag Generalsekretär Evariste Ndayishimiye. "Er ist unser Ältester, unser Vater, unser Berater."

Das Zentralkomitee der Partei traf demnach diese Entscheidung, da der Präsident das Land signifikant nach vorne gebracht habe.

Im Amt bis 2034

Nkurunziza "wird sich selbst zum König ernennen", sollten sich die Burundier und vor allem die Parteimitglieder nicht dagegenstellen, kritisierte der im Exil lebende Jeremie Minani, Leiter der Oppositionspartei Versammlung Burundischer Demokraten (RDB). Im Mai dieses Jahres steht ein Referendum für eine Verfassungsänderung an, die Nkurunziza ein Verbleib im Amt bis 2034 ermöglichen würde.

Nkurunziza kam 2005 nach einem Bürgerkrieg zwischen der Hutu-Mehrheit und der Tutsi-Minderheit mit schätzungsweise 300 .000 Toten an die Macht. 2015 sicherte er sich entgegen den Bestimmungen der Verfassung eine dritte Amtszeit. Das löste in dem Land eine Krise aus, die nach UNO-Angaben rund 430.000 Burundier in die Flucht getrieben hat. Dem Weltstrafgericht zufolge wurden seit April 2015 mindestens 1.200 Menschen mutmaßlich getötet, Tausende unrechtmäßig festgenommen und gefoltert. Hunderte seien verschwunden. Das Gericht ermittelt derzeit wegen möglicher Verbrechen gegen die Menschheit. (APA, 12.3.2018)