Sebastian Kurz machte diese Woche im Vatikan seinen Diener.

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Wien – Die Außentemperaturen mögen steigen, die politische Wetterlage am Minoritenplatz bleibt dennoch frostig: Intern wundern sich Beamte des Außenamts zunehmend über den, wie sie sagen, "erratischen Führungsstil" ihrer neuen Chefin Karin Kneissl (FPÖ). Und nach außen hin kommt es immer wieder zu Verstimmungen, weil Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) alle wichtigen außenpolitischen Themen besetzt.

Für Kneissl bleibt kaum Spielraum. Selbst bei klassischen Ministerterminen wie dem EU-Außenministerrat zuletzt in Sofia hatte sie kein Leiberl: EU-Außenkommissarin Federica Mogherini, die mit Kurz sehr gut ist, wollte die neue Kollegin dort partout nicht zum Vieraugengespräch treffen. Kneissl – neuerdings auf Twitter aktiv – revanchiert sich mit Sticheleien gegen Kurz. Ihr erster Tweet war auf den Kanzler-Bückling vor dem Papst gemünzt.

Karin Kneissl Anfang des Jahres bei Papst Franziskus.

Kneissl postete ein mehrere Wochen altes Bild von sich und Franziskus "auf Augenhöhe". (pra, 8.3.2018)