FBI-Sonderermittler Robert Mueller geht schon länger Hinweisen nach, wonach ein Treffen auf den Seychellen eine Woche vor Präsident Donald Trumps Angelobung dazu gedient hat, einen geheimen Gesprächskanal zwischen Russland und den USA aufzubauen – DER STANDARD berichtete.

Nun soll ein neuer Zeuge Erik Prince, den Gründer des Söldnerunternehmens Blackwater, schwer belasten. Der amerikanisch-libanesische Geschäftsmann George Nader, der im Jänner auf dem Flughafen Washington aufgehalten wurde, habe Princes Aussagen widerlegt, schreibt die "Washington Post".

Prince hatte bei seiner Aussage im US-Kongress im Vorjahr beteuert, er habe den russischen Regierungsvertreter Kirill Dmitrijew zufällig an der Bar seines Hotels getroffen und sich eine halbe Stunde lang mit ihm über Wirtschaftspolitik und den Kampf gegen die Jihadistengruppe "Islamischer Staat" unterhalten.

Kushner sollte vermitteln

Dem Bericht der "Washington Post" zufolge sollte bei dem Seychellen-Treffen allerdings ein direkter Gesprächskanal zur russischen Regierung aufgebaut werden. Der Geschäftsmann Nader, der mit den Ermittlern zusammenarbeitet, habe nach dem Treffen auf der Pazifikinsel mehrmals das Weiße Haus besucht und dort den damaligen Trump-Berater Stephen Bannon und den Präsidentenschwiegersohn Jared Kushner getroffen.

Dass Trump anstrebte, direkt mit Vertretern der russischen Regierung kommunizieren zu können, gilt als erwiesen. Im Sommer tauchten Berichte auf, denen zufolge Schwiegersohn Kushner über diese Möglichkeit im Dezember 2016, also kurz nach Trumps Wahl zum US-Präsidenten, Gespräche mit dem russischen Botschafter in Washington, Sergej Kisljak, geführt hatte. (red, 8.3.2018)