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Die Toyota-Fahrzeuge sollen laut Vorwürfen der Kläger fehlerhaft gebaut worden sein.

Foto: Reuters / PASCAL ROSSIGNOL

New York / Tokio – Konsumenten in den USA haben den von einem Skandal um gefälschte Produktdaten erschütterten Stahlkonzern Kobe Steel sowie den Autobauer Toyota geklagt. Beide japanischen Konzerne werden in der angestrebten Sammelklage des Betrugs und Verstoßes gegen Konsumentenschutzgesetze beschuldigt, weil sie den Einbau von minderwertigen Metallteilen in Fahrzeugen vertuscht hätten.

Die Klage wurde von zwei Kunden aus Kalifornien in San Francisco eingereicht. Sie wollen in einer landesweiten Sammelklage Käufer von angeblich fehlerhaften Toyota-Fahrzeugen vertreten. Toyota lehnte eine Stellungnahme ab. Ein Sprecher von Kobe Steel sagte, zunächst die Klagsschrift genau prüfen zu wollen.

Der drittgrößte Stahlkonzern Japans hatte vergangenes Jahr zugegeben, über Jahre falsche Angaben zu Festigkeit und Haltbarkeit von Aluminium-, Kupfer- und Stahlprodukten gemacht zu haben. Diese werden weltweit in Autos, Zügen, Flugzeugen und anderen Erzeugnissen eingesetzt. Konkrete Sicherheitsprobleme sind bis jetzt nicht bekannt.

Qualitätsstandards nicht eingehalten

Der Klage zufolge wurden in mindestens sechs Toyota-Modellen Metalle verbaut, die nicht den Qualitätsnormen entsprachen, darunter die Baureihen Prius, Camry, Land Cruiser und Lexus. Das könne sowohl die Sicherheit als auch die Leistung beeinträchtigen.

Weil Toyota und Kobe Steel die Einhaltung von US-Qualitätsstandards für sich beansprucht hätten, sei das ein Verstoß gegen Konsumentengesetze. Die Kläger verlangen Schadenersatz in nicht bezifferter Höhe. Zuvor hatten bereits in Kanada vier Käufer von Autos mit von Kobe gelieferten Komponenten eine Sammelklage angestrengt. Auch das US-Justizministerium hat Untersuchungen zu Kobe eingeleitet.

Kobe Steel hatte am Dienstag eingeräumt, bereits seit fast fünf Jahrzehnten Daten gefälscht zu haben. Zugleich hatten Prüfer weitere Tricksereien aufgedeckt. Die Zahl der betroffenen Kunden stieg mittlerweile auf mehr als 600, davon 222 im Ausland. Konzernchef Hiroya Kawasaki räumt deshalb zum 1. April sein Amt. (APA, 7.3.2018)