Stefan Raab moderierte TV Total, konzipierte die Show "Das Ding des Jahres".

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Wien – Kommenden Samstag entscheidet sich auf ProSieben, welcher Kandidat "Das Ding des Jahres" erfunden hat. Der Sieger darf sich über einen "Werbedeal auf den Sendern der ProSiebenSat1-Gruppe in Höhe von 2,5 Millionen Euro", steht auf der Website der von Stefan Raab konzipierten Show.

Der vermeintliche Gewinn könnte unerwartete Folgen haben. Laut einem Bericht von sueddeutsche.de müsste der Sieger nämlich sein "Preisgeld" versteuern. Steuerrechtlich spielt es eine Rolle, ob es sich beim Gewinn um einen reinen Geldpreis handelt, oder wie in der Erfindershow um eine Prämie, für dem an vorher eine Leistung erbracht hat. Dann würde das Finanzamt die ausgelobten 2,5 Millionen Euro im Nachhinein als Einnahme deklariert – und mit einem Steuersatz von 44 Prozent rund 1,1 Millionen Euro einfordert.

Kein Geld am Konto, trotzdem Steuerschuld

Der Teufel steckt im Detail: Die Steuerschuld stelle insofern eine Gefahr für den siegreichen Kandidaten dar, weil ihm kein Geld ausbezahlt werde, mit dem er die Steuerschuld begleichen könnte, analysiert sueddeutsche.de. Will sich der Sieger diesem Risiko nicht aussetzen, kann er den Preis ablehnen, sagt Brainpool-Sprecher André Piefenbrink.

"Selbstverständlich werden wir mit dem Gewinner dann alle Maßnahmen ergreifen, um dieses theoretische Risiko auszuschließen", sagt Piefenbrink.

Beteiligung aus Erlösen

Mit dem "Studiogast/Mitwirkendenvertrag" sichert sich die Firma Raab TV, bei der Stefan Raab Mehrheitsgesellschafter ist, den Anspruch "auf Beteiligung aus Erlösen aus der Herstellung, der Vermarktung, dem Vertrieb und der sonstigen Verwertung." Verkauft sich das Siegerprodukt, schneidet die Firma mit. Die Höhe der Beteiligung wird – ebenfalls laut Vertrag – erst festgelegt, wenn der Gewinner gekürt ist.

"Das Ding des Jahres" bekam mäßige Kritiken, die Quoten hielten sich ebenso in Grenzen.

Moderator Stefan Raab zog sich vor zwei Jahren als Moderator von "TV Total" zurück. Er betätigte er sich bereits selbst als Erfinder: Mit einem speziellen Duschkopf, bei dem die Haare nicht nass werden. (red, 7.3.2018)