Die Raiders Tirol und die Vienna Vikings starten als neuerliche Favoriten in die AFL-Saison.

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Wien – Die Austrian Football League (AFL) startet in eineinhalb Wochen mit den neuerlichen Favoriten Vienna Vikings und Raiders Tirol in die neue Saison. Der Titelverteidiger und Rekordchampion aus Wien geht auf den 15. Titel los, die Tiroler wollen den im Vorjahr verlorenen Meisterpokal wieder nach Innsbruck zurückholen.

Der Grunddurchgang mit erneut acht Teams beginnt am 17. März, der Meister steht am 21. Juli nach der Austrian Bowl fest. Das Finale wird entweder in Klagenfurt oder St. Pölten stattfinden. Vieles spricht dafür, dass sich dabei erneut die Vikings und die Raiders gegenüberstehen werden.

US-Power soll helfen

Neu in der Achterliga als zweites ausländisches Team neben den Ljubljana Silverhawks sind die Bratislava Monarchs, Hohenems ist abgestiegen.

Alle Mannschaften setzen übrigens auf US-Quarterbacks. Die Vikings haben Garrett Safron verpflichtet, mit Wide Receiver Reece Horn haben sie noch einen zweiten "Import" in ihren Reihen. Die mit fünf Legionären – zwei davon sind gleichzeitig spielberechtigt – bestückten Raiders vertrauen auf der Spielmacherposition weiterhin auf Sean Shelton. Die Graz Giants treten wieder mit dem von einer Knieverletzung genesenen Brandon Gorsuch an.

Mit ihren zwei US-Spielern wollen die Vikings die Raiders erneut in Schach halten. "Das Ziel ist wie jedes Jahr die Austrian Bowl. Unser Vorteil ist, dass die Imports früh gekommen sind und viele unserer Eigenbauspieler schon das dritte Jahr mit dabei sind. Gemeinsam mit den Imports sollen sie das Beste herausholen", betonte Max Puchstein, der Offensive Coordinator der Vikings, bei einer Pressekonferenz am Dienstag in Wien.

Hohe Warte macht Probleme

Die sportlichen Aussichten für den Meister sind zwar rosig, allerdings gibt es neuerlich Probleme mit dem Stadion auf der Hohen Warte. Die Renovierung der baufälligen Tribünendächer ist nicht rechtzeitig fertig geworden, deshalb wird der Heimauftakt am 25. März wohl nur mit eingeschränktem Zuschaueraufkommen auf den Naturtribünen stattfinden können. Der Zugang zum VIP-Bereich und zu den Sanitäranlagen ist ebenfalls betroffen.

"Das ist natürlich sehr ärgerlich für uns", sagte Vikings-Manager Lukas Leitner zur APA. Die Bauverzögerung, die rund einen Monat betragen dürfte, sei erst bei einer kürzlichen Begehung aufgefallen. Die Vikings seien den anderen Parteien als Mieter des Stadions quasi ausgeliefert.

Der zwangsrelegierte Fußball-Club Vienna als Pächter, die Stadt Wien und der Bauträger würden die Verantwortung tragen, so Leitner mit dem Verweis auf Verzögerungen bereits in der Planungsphase. Laut dem Vikings-Manager ist auch das erneute, zwischenzeitliche Ausweichen in eine andere Spielstätte nicht ganz ausgeschlossen.

Liga-Aufstockung denkbar

Die Vorbereitung der Mannschaft habe die Problematik aber keineswegs beeinträchtigt, bekräftigte Leitner. Dessen ungeachtet ist der große Titelrivale aus Tirol auf Revanche aus. "Letztes Jahr hatten wir einen Umbruch, wir haben viele junge Spieler eingebaut, darauf können wir heuer aufbauen und hoffentlich den Titel holen", meinte Raiders-Quarterback Shelton.

Der Ligamodus blieb gegenüber den vergangenen Jahren unverändert. Jedes der acht Team bestreitet im Grunddurchgang zehn Spiele, gegen drei Gegner jeweils daheim und auswärts, gegen die übrigen vier findet nur eine Begegnung statt. Die zwei besten Clubs des bis 17. Juni dauernden Grunddurchgangs stehen im Halbfinale, die dritt- bis sechstplatzierten spielen in der Wild-Card-Runde die zwei restlichen Semifinalteilnehmer aus. Die Gewinner der Vorschlussrunde stehen einander schließlich in der Austrian Bowl XXXIV gegenüber.

Aufgrund der laut AFBÖ-Präsident Michael Eschlböck sehr gut voranschreitenden Entwicklung aller Spielklassen ist im kommenden Jahr durchaus eine Aufstockung der AFL möglich. "Das Niveau steigt, Football in Österreich wächst und wächst", betonte der Vorsitzende des österreichischen Football-Verbandes. (APA, 6.3.2018)