Wien – Im Streit um höhere Gehälter für die Bankangestellten in Österreich rüstet die Gewerkschaft wieder zu Protesten. Eine zweite Verhandlungsrunde vorigen Donnerstag verlief, ohne dass die Banker ein Angebot unterbreitet hätten. Nun haben die Arbeitnehmer den Druck erhöht. Heute gab es erste Betriebsversammlungen in großen Häusern, bis Mittwoch folgen weitere. Am Donnerstag wird wieder verhandelt.

"Wenn es am Donnerstag zu keinem Abschluss kommt, gibt es am kommenden Montag eine zentrale Betriebsrätekonferenz", kündigte GPA-Verhandlungsleiter Wolfgang Pischinger heute, Montag, gegenüber der APA an. Da werde die Gangart dann verschärft.

Am 1. März war die zweite Verhandlungsrunde der diesjährigen Kollektivvertragsverhandlungen für die rund 75.000 Beschäftigten in der heimischen Finanzbranche ergebnislos unterbrochen worden. Die Arbeitgeber hätten nichts auf den Tisch gelegt, für die GPA ist das "unhaltbar".

Die Gewerkschaft ist mit der Forderung nach 4 Prozent Gehaltsplus in die Gespräche gegangen. Im Dienstrechtsteil geht es u.a. um die Kinderzulage bereits ab dem Tag der Geburt des Kindes, zusätzliche Freizeitphasen und ein Recht auf Qualifizierung. Der Gehaltsabschluss müsse die guten Zahlen widerspiegeln, fordern die Gewerkschafter. Viele Jahre lang hätten die Arbeitnehmer in den KV-Abschlüssen die Bewältigung der Krise mitgetragen. Jetzt aber boome die Wirtschaft, es gebe wieder hohe Gewinne, die Kapitalvorgaben würden übererfüllt.

Aus jetziger Sicht lägen die Positionen jedenfalls sehr weit auseinander, sagte Pischinger. Am Donnerstag (8. März) treten Arbeitgeber und Arbeitnehmer ab 12 Uhr wieder zu Verhandlungen zusammen. (APA, 5.3.2018)