Wien – Das staatliche Fördern des Hausfrauen-Daseins ist keine österreichweite Erscheinung, sondern nur ein Phänomen in einzelnen Gemeinden. Ein Rundruf der APA hat ergeben, dass es auf Landesebene keine Belohnung für Mütter gibt, die ihre Kinder zuhause betreuen. Auf Gemeindeebene schaut es allerdings anders aus.

In Schwarzenberg in Vorarlberg erhalten Familien von der Gemeinde eine Prämie von 300 Euro pro Jahr und Kind, wenn der Nachwuchs ausschließlich zu Hause betreut wird. Aktuell fallen etwa 20 Kinder unter diese Regelung. Die Gemeinde-Verantwortlichen sprechen diesbezüglich von einer "Anerkennung", keinesfalls sollen Kinderbetreuungsmodelle gegeneinander ausgespielt werden. Laut Landesrätin Katharina Wiesflecker (Grüne) ist das aber die einzige Gemeinde im Ländle, die eine derartige Förderung auszahlt.

Verschiedene Varianten getestet

Geld für die Betreuung daheim gibt es auch von der Flachgauer Gemeinde Berndorf: Sie zahlt seit 2013 Eltern, die die Betreuung ihrer Kleinkinder unter drei Jahren selbst übernehmen, je nach Kindergeldvariante eine Unterstützung von bis zu 112 Euro pro Monat. Das Bundesland Salzburg leistet dagegen keine Zahlungen an Mütter, die ihre Kinder zuhause betreuen. "Das Land fördert vielmehr den Ausbau der Betreuungsplätze", hieß es dazu im Büro der zuständigen Landesrätin Martina Berthold (Grüne).

Auf Landesebene gibt es ebenfalls extra Unterstützungen für junge Eltern, aber nicht explizit für das Daheimbleiben. In Oberösterreich etwa bekommt man bis zu 700 Euro Kinderbetreuungsbonus pro Kind und Jahr, wenn man den bis 13.00 Uhr beitragsfreien Kindergarten nicht nützt. Das Büro des zuständigen Landeshauptmannstellvertreters Manfred Haimbuchner (FPÖ) wies darauf hin, dass der Kinderbetreuungsbonus auch bezogen werden kann, wenn das Kind von einer Tagesmutter oder mangels Kindergartenplatz in einer Krabbelstube betreut werde. Man will sich daher mit der Regelung in Schwarzenberg nicht vergleichen lassen. Wie viele Bezieher ihre Kinder zu Hause betreuen und welche ihr Kind zu einer Tagesmutter bringen, erhebe man nicht.

Kärnten setzt auf Familienzuschuss

In Tirol gibt es als Leistung des Landes für jede Mutter pro Kind zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr 400 Euro pro Jahr als "Kindergeld plus". Dies sagte die zuständige Landesrätin Beate Palfrader (ÖVP) der APA. Das Kindergeld bekomme man unabhängig davon, ob das Kind zu Hause betreut wird oder nicht.

In Kärnten gibt es keine "Mütterprämie", sondern einen "Familienzuschuss" des Landes über die Sozialabteilung. Das Budget dafür beträgt 2,2 Millionen Euro, derzeit profitieren rund 3.000 Familien. Mütter-Prämien oder vergleichbares gibt es auch vonseiten des Landes Steiermark nicht. Ob einzelne Gemeinden solche Gelder ausschütten, konnten die beiden zuständigen Ressorts kurzfristig nicht in Erfahrung bringen.

Einen "Kinderbetreuungsbonus für zu Hause" gibt es auch in Niederösterreich nicht. "Wir fördern die institutionelle Kinderbetreuung", teilte ein Sprecher der ressortzuständigen Landesrätin Barbara Schwarz (ÖVP) auf Anfrage mit.

Im Burgenland gibt es laut Auskunft von Familienlandesrätin Verena Dunst (SPÖ) keinen "Kinderbetreuungsbonus". Das Burgenland unterstütze die Eltern finanziell bei den Kosten für die Kinderbetreuung. (APA, 2.3.2018)