Aus Schrott werden wertvolle Rohstoffe gewonnen.

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Die Kosten für die Verwertung eines Altautos lassen sich in ein gewisses Gleichgewicht mit dem Wert der daraus wiedergewonnenen Materialien und Rohstoffe bringen. Der Markt regelt da einiges, aber nicht alles.

Von rund 250.000 Autos, die in Österreich jährlich aus dem Verkehr gezogen werden, verbleiben nur etwa 50.000 im Land. Der große Rest wird als Gebrauchtwagen weit in Richtung Osten und Süden verfrachtet. Im Sinne einer möglichst langen Nutzung des hochwertigen Produkts Automobil ist das nicht einmal schlecht, es bedeutet aber einen Aderlass an Rohstoffen.

Katalysatoren

Wobei uns der gewichtsmäßig weitaus größte Teil, der Eisen- und Stahlschrott, ohnehin nicht abgeht. Denn davon gibt's genug auf unserem Kontinent. Was wirklich für die heimische Industrie verlorengeht, sind Aluminium, Kupfer, bis hin zu Rhodium und Platin in Katalysatoren. Der rapid ansteigende Anteil an Elektro- und Elektronikschrott bringt weitere Verluste zutage wie Kobalt, Nickel, Gallium, Neodym, um nur Beispiele zu nennen.

Künftig wird Rohstoffpolitik also nicht nur die Frage umfassen, woher wir die Materialien bekommen, sondern auch, wie wir sie bei uns behalten. Europa verfügt in globalen Dimensionen betrachtet kaum über eigene Rohstoffe, wenngleich Österreich bei einzelnen Materialien gar nicht so unbedeutend ist, etwa im Magnesit- und Wolfram-Bergbau. Mit steigender Nachfrage soll nun auch wieder Lithium auf der steirisch-kärntnerischen Koralm abgebaut werden, die Schürfrechte gehören mittlerweile allerdings einem australischen Bergbaukonzern. (Rudolf Skarics, 18.3.2018)