Wien – Der Wiener Stadtrechnungshof stellt dem Haus der Musik in einer Gebarungsprüfung für den Zeitraum 2012 bis 2016 ein zwiespältiges Zeugnis aus: Ab dem Jahr 2014 habe sich das Museum, das 2005 zu hundert Prozent in die städtische Wien Holding GmbH eingegliedert wurde, "wirtschaftlich positiv" entwickelt.

Kritik gibt es hingegen an den bestehenden Konzepten für Café und Shop des Hauses. Beide würden seit Jahren Defizite erwirtschaften, anzustreben sei daher ein neues Konzept, um künftig "zumindest kostendeckend" arbeiten zu können. Weiters seien die Kostenrechnungen unzureichend. Seitens der Haus-der-Musik-Betriebsgesellschaft heißt es dazu, man werde die Empfehlungen aufnehmen und etwa ein neues Kostenrechnungssystem etablieren. Neue Konzepte werde man diskutieren.

Meinl-Reisinger: "Absolut nicht nachvollziehbar"

Kritik an den politisch Verantwortlichen kommt von den Neos: Beim Haus der Musik handle es sich um ein Museum, dessen Besucher hauptsächlich aus dem Ausland kommen und laut Stadtrechnungshofbericht nur rund 15 Prozent der Besucher aus Wien stammen. "Dass so ein touristisches Museum bei seinem Shop nicht kostendeckend wirtschaften kann, ist für mich absolut nicht nachvollziehbar", so die Wiener Neos-Chefin und Kultursprecherin Beate Meinl-Reisinger. "Während andere Museen durch den Profit ihrer Shops andere Projekte finanzieren können", schaffe es die Wien Holding, "hier nur Defizite zu machen". Verantwortlich dafür sei Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ).

Eine Sprecherin der Wien-Holding hält auf STANDARD-Anfrage fest, dass sich der Shop des Museums "Jahr für Jahr besser" entwickle und man so "auf lange Sicht zu einer Kostendeckung kommen will". Eine vom Stadtrechnungshof angeregte Verlegung des Shops in den Eingangsbereich sei – wie auch das Museum festhält – schon einmal angedacht, allerdings aufgrund der damit verbundenen Mehrkosten verworfen worden. Beim Museumscafé müsse man bedenken, dass dieses auch für Veranstaltungen vermietet werde und diese Einnahmen nicht ins Budget des Cafés fließen würden, so die Sprecherin. (stew, 1.3.2018)