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Wie sorgt Apple dafür, dass iCloud-Daten immer und überall verfügbar sind? Mithilfe von Amazon und Google.

Foto: Ng Han Guan / AP

Wer Apples iCloud nutzt, mag davon ausgehen, dass er dabei auf Server des iPhone-Herstellers selbst zugreift. Das ist jedoch falsch, Apple nutzt seit Beginn an die Dienste von Dritt-Unternehmen – und mittlerweile offenbar auch der direkten Konkurrenz im Smartphone-Bereich.

Google statt Microsoft

Wie sich aus dem iOS Security Guide schließen lässt, läuft die iCloud auf Basis der Server von Amazon (S3) und Google (Google Cloud). Damit hat Apple in den letzten Jahren einen zentralen Wandel vollzogen, und zwar von Microsoft hin zu Google. War in der Vergangenheit noch Microsofts Azure im Einsatz, wurde dessen Nutzung nun offenbar komplett gestrichen.

Wirklich überraschend darf diese Enthüllung natürlich nicht kommen. Immerhin ist der Betrieb einer Cloud-Plattform nicht gerade trivial. Apple hatte in der Vergangenheit zwar immer wieder betont, eine eigene Infrastruktur aufbauen zu wollen, diese Pläne scheinen aber nur schleppend voran zu gehen. So sollten eigentlich bereits 2017 die ersten Apple-Rechenzentren in Europa an den Start gehen, mittlerweile wird aber frühesten 2019 für diesen Schritt anvisiert.

Gutes Geschäft

Gleichzeitig haben Google und Amazon natürlich auch wesentlich mehr Know-How in diesem Bereich, da sie nicht nur selbst einige der größten Webservices anbieten sondern eben auch Cloud-Services für Dritte anbieten. Und dabei handelt es sich um ein durchaus einträgliches Geschäft, alleine Apple dürfte Schätzungen zufolge jedes Jahre jeweils mehrere hundert Millionen US-Dollar an Amazon und Google zahlen. Dies geht aus einem früheren Bericht hervor, der schon im Jahr 2016 spekuliert hatte, dass Apple zu Google gewechselt ist – nun folgt die offizielle Bestätigung dafür.

Die Speicherung bei der Konkurrenz heißt übrigens nicht, dass die betreffenden Unternehmen auch Zugriff auf die Daten haben. Apple betont in dem erwähnten Sicherheitsdokument, dass alle Informationen anonym und verschlüsselt gespeichert werde, jede einzelne Datei wird zudem in mehrere Stücke zerteilt. Die zugehörigen Schlüssel werden zudem bei Apple selbst gehostet. (apo, 27.2.2018)