Göttingen – Die Feldgröße und nicht die Vielfalt an Feldfrüchten ist ausschlaggebend für die Bestäubung durch Wildbienen. Zu diesem Ergebnis kamen internationale Forscher unter der Leitung der Universität Göttingen in einer Studie in den "Proceedings of the Royal Society B". In Agrarlandschaften mit kleinen Feldern kommen demnach mehr Wildbienen vor als in Landschaften mit großen Agrarflächen, was zu einer verbesserten Bestäubung führt.

Viele Kulturen, darunter Erdbeeren, Kirschen und Raps, sind für eine optimale Fruchtentwicklung auf bestäubende Insekten angewiesen. Deren Lebensräume außerhalb der Felder wie Hecken oder Kalkmagerrasen nahmen die Forscher daher genauer unter die Lupe. Dabei zeigte sich, dass es vor allem auf die Größe der Felder ankommt: Kleinere Agrarflächen haben mehr Feldränder, die den Bienen Nistplätze und Blüten bieten und auch zur Orientierung dienen.

Überraschend für die Forscher war hingegen der starke Rückgang von Wildbienen in Landschaften mit vielen verschiedenen Kulturpflanzen. Vor allem ein höherer Anteil von besonders intensiv bewirtschafteten Kulturen könne sich negativ auf Bestäuber auswirken. Die Wissenschafter hoffen, dass ihre Erkenntnisse bei zukünftigen Agrarumweltmaßnahmen berücksichtigt werden. (APA, 27.2.2018)