Hamburg – Die deutsche Gleichstellungsinitiative Pro Quote Medien hat eine Hotline eingerichtet, bei der Freiwillige unbesetzte Chefposten in der Medienbranche melden können. Das Projekt #BeiAnrufQuote soll dazu beitragen, dass in Redaktionen mehr Führungspositionen von Frauen besetzt werden.

Die gemeldeten Stellen will der Verein auf seiner Website veröffentlichen und in den sozialen Medien teilen. "Die ProQuote-Hotline wird für mehr Transparenz sorgen", sagte die Vorsitzende des Vereins, Maren Weber zum Branchenmedium Meedia. Anrufer können auch Frauen für Stellen empfehlen und melden, wenn eine Position "wieder an einer guten Frau vorbei besetzt wurde", heißt es auf der Website von Pro Quote.

Frauenanteil in redaktionellen Führungspositionen weiterhin gering

Das Projekt tritt seit 2012 für eine Frauenquote ein und erhebt regelmäßig den Frauenanteil in redaktionellen Führungspositionen. Bei den deutschen Print-Leitmedien lag im Jänner 2018 der "Spiegel" mit 37,5 Prozent vorne, knapp gefolgt von der "Zeit" mit 35,1 Prozent. Das Schlusslicht bildet der "Focus", wo nur 9,2 Prozent der Chefposten von Frauen besetzt sind. Auf Chefredaktions-, Textchef- und Ressortleiterebene finde sich laut Pro Quote keine einzige Frau.

Zu den Unterstützern der Plattform gehören unter anderem die ARD-Moderatorinnen Anne Will und Sandra Maischberger, "ZEIT"-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo sowie das deutsche Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. (red, 26.2.2018)