Eine 58-jährige Deutsche ist bei dem Unglück am 12. Februar ums Leben gekommen.

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Solche Halteschlaufen für Kinderwagen wurden als Maßnahme nach einem tödlichen Unfall angebracht, bei dem ein Kinderwagen vom Sog eines durchfahrenden Güterzuges mitgerissen und von einem Waggon erfasst worden war.

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Wien – Nach dem Zugunglück im obersteirischen Niklasdorf, bei dem am 12. Februar eine Frau getötet und 28 Menschen verletzt wurden, dürfte laut ersten Erkenntnissen der Lokführer ein rotes Ausfahrsignal übersehen haben. Die ÖBB reagiert mit einer Dienstanweisung darauf. Triebfahrzeugsführer müssen künftig jedes Signal laut ansagen, bestätigte ÖBB-Sprecher Roman Hahslinger einen Bericht des "Kurier".

Menschliches Versagen dürfte für das tödliche Zugunglück von Niklasdorf verantwortlich gewesen sein. Glimpflich ist hingegen am Freitag ein Zugunfall in Öblarn ausgegangen. ("Steiermark heute"-Beitrag)
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Damit soll verhindert werden, dass derartige Signale übersehen werden. Außerdem gibt es "intensive Gespräche in Arbeitsgruppen, in denen kurz-, mittel- und langfristige Sicherheitsmaßnahmen diskutiert werden", sagte Hahslinger.

Investitionen in Sicherheit

Die ÖBB investieren in den kommenden fünf Jahren mehr als 1,1 Milliarden in die Sicherheit. Eine der Maßnahmen bezieht sich etwa auf einen tödlichen Unfall am Bahnhof Puch bei Hallein am 4. Oktober 2017. Bei diesem Unglück war ein Kinderwagen vom Sog eines durchfahrenden Güterzuges mitgerissen und von einem Waggon erfasst worden. Dabei wurde ein einjähriges Mädchen aus dem Buggy geschleudert. Das Kind starb wenig später im Krankenhaus.

Die ÖBB montieren nun am Bahnsteig an allen Bahnhöfen Halteschlaufen für Kinderwagen, erste Laschen wurden bereits befestigt, bestätigte Hahslinger einen entsprechenden Bericht der "Kronen Zeitung" (ebenfalls Freitagsausgabe). Knapp 1.100 Bahnhöfe gibt es in ganz Österreich. "Bis Ende März werden rund 7.000 Schlaufen montiert. Je nach Länge des Bahnsteigs werden mehrere befestigt", berichtete der ÖBB-Sprecher. (APA, 23.2.2018)