Einstweilen ist bei der Bundesregierung alles in Butter. Aus München erreichte uns ein Foto, von dem manche auf den ersten Blick fälschlich annahmen, es zeige zwei Pferde, ein Honigkuchenpferd nämlich, das auf einem Polizeipferd reitet.

Tatsächlich handelte es sich bei dem Honigkuchenpferd um den Innenminister. Zur Feier des Tages hatte er sich in einen blauen Umhang gehüllt, welcher in eine meterlange, pfauenschwanzartige Schleppe auslief und so der pittoresken Vervollständigung einer Allegorie des Von-oben-herab diente. Kickl mit Hengst ist aber eine gute Kombi. Bei dieser Zusammenstellung kann man sicher sein, dass wenigstens einer beschlagen ist.

Ein paar Scherereien

An der Heimatfront gab es indes leider ein paar Scherereien, etwa Verwirrung bei den Bürgern, ob die FPÖ nun für oder gegen das Rauchen ist, weder noch oder beides zugleich. Mit derselben Unschlüssigkeit bei Ceta hat sich die Partei schon den Groll von Dr. Tassilo Wallentin zugezogen, also Obacht!

Akzentuiert wurde das Rauch-Problem dadurch, dass die Commodore-64-Serverfarm im Innenministerium streikte und der Bundeskanzler krankheitshalber außerstande war, die Computer durch Handauflegen ins Leben zurückzuholen. Eigentlich Zustände, die nach Satire schreien, aber auf die Innenministeriumssatire von H.-C. Strache warten wir noch. Der Mann sollte etwas tun für sein 19.000-Euro-Salär. Denn vermutlich muss Strache neben den leistungsadäquaten 1500 Euro für den Vizekanzler 17.500 Euro Humorzuschuss bekommen.

Parteipolitisch motiviert

Frau Dr. Belakowitsch ist zwar nicht in der Regierung, aber im Parlament, und von dort aus hält sie als FPÖ-Gesundheitssprecherin dem Vizekanzler die Stange. Dem Vernehmen nach arbeitet sie an einem Initiativantrag für ein Berufsverbot für sozialdemokratische und grüne Fachärzte, weil diese konstant parteipolitisch motiviert ordinieren.

Zu spekulieren, ob Belakowitsch ihr Doktorat an der Uni absolviert oder im Lotto 6 aus 45 gewonnen hat, wäre ungalant. Sie pflegt nur eine spezielle Auffassung von medizinischer Heilkunde. Schnupfen kuriert sie mit Blausäure und eingewachsene Fußnägel mit Arsen. Für die Zeit nach der Politik plant sie eine österreichische Dependance des Schweizer Instituts "Exit" zu errichten, welches Lebensmüden beim Transfer ins Jenseits hilft: zwei Gramm Nikotin intravenös, und die Sache ist sofort erledigt. (Christoph Winder, Album, 23.2.2018)