Pyeongchang/Pjöngjang – Die südkoreanische Regierung hat den geplanten Empfang eines umstrittenen hohen Generals aus Nordkorea zur Abschlussfeier der Olympischen Winterspiele in Pyeongchang verteidigt. Nach Protesten gegen Kim Yong-chol bat der Sprecher des Vereinigungsministeriums am Freitag um Verständnis für den Besuch. Die Regierung hoffe, dass der Dialog vorangebracht und die Beziehungen verbessert werden können.

Kim Yong-chol ist der ehemalige Chef des Auslandsgeheimdienstes und heutiger Vizevorsitzender des Zentralkomitees der herrschenden Arbeiterpartei. Der Hardliner wird unter anderem für den Untergang eines südkoreanischen Kriegsschiffes im Jahr 2010 verantwortlich gemacht. Das Schiff wurde von einem Torpedo getroffen. 46 Menschen kamen dabei um. Zu Kritik der Angehörigen sowie der Opposition, die vor dem Präsidentensitz in Seoul demonstrierte, sagte der Sprecher vor Journalisten, es sei schwierig, genau zu bestimmen, wer die Verantwortung dafür trage.

"Es ist klar, dass Nordkorea für die Versenkung des Kriegsschiffes verantwortlich gemacht wurde, und Kim führte zu jener Zeit das Aufklärungsbüro", sagte der Sprecher. Während der General erst am Sonntag über die streng bewachte Grenze kommen soll, wurde am Freitag schon Ivanka Trump, die Tochter von US-Präsident Donald Trump, in Seoul erwartet, um an der Schlussfeier am Sonntag teilzunehmen. Die 36-Jährige fungiert im Weißen Haus als Beraterin. Treffen mit den Nordkoreanern sind nicht geplant. Präsident Moon Jae-in wollte die Trump-Tochter am Freitag zum Abendessen empfangen. (APA, 23.2.2018)