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Trotz guter Konjunktur sollen Anleger auf der Hut sein, rät der Fondsanbieter Mandarine.

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Wien – Die Konjunktur in Europa läuft derzeit rund – auch für das kommende Jahr wurden die Wachstumsaussichten zuletzt als stabil und positiv bewertet. Für Investments in Aktien also ein gutes Umfeld. Doch das ist nicht alles. "Anleger dürfen das politische Risiko nicht vergessen", sagt Marc Renaud, Manager des Fonds Mandarine Valeur. Die populistischen Strömungen sollten nicht außer Acht gelassen werden, in Deutschland finde Kanzlerin Angela Merkel keine überzeugende Koalition, der Brexit stehe an, das italienische Bankensystem habe starken Stress, und im Land stehen Parlamentswahlen an.

Dieser Mix sei es, der auch erkläre, warum der weltgrößte Hedgefonds Bridgewater in Europa zuletzt Aktien im Wert von 14 Milliarden Euro leer verkauft hat. Damit hat sich der Fonds in Europa positioniert, um von einer Trendumkehr zu profitieren. Dabei hat der Fonds vor allem Großunternehmen im Visier.

Schwieriges Umfeld

Im aktuellen Umfeld sei es für Renaud nicht leicht, Value-Papiere zu finden, die noch billig sind. Es gebe zwar Jahre nach der Erholung an den Märkten und den vielen Zugewinnen Titel, die billig sind. "Die Gefahr ist aber, dass diese billig bleiben", sagt Renaud. So ist es ihm etwa beim Schweizer Tiefkühl- und Convenience-Backwaren-Konzern Aryzta ergangen. Ins Portfolio hat er den Titel geholt mit der Hoffnung auf Erholung. Aber die Anlaufschwierigkeiten des neuen Managements drückten den Kurs des Papiers. Solche Situationen gelte es für das Portfolio zwar zu vermeiden. Aber: "Wenn man immer auf einen Moment wartet, in dem es kein Risiko gibt, investiert man nie", sagt Renaud.

In Summe sucht der Fondsmanager Titel, die er ausschließlich aufgrund ihres inneren Werts aussucht. Diese Art des Investierens erfordert eine Fundamentalanalyse und setzt nicht auf Trends in verschiedenen Sektoren. (Bettina Pfluger, 27.2.2018)