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Farbenfroh: die Beinkleider der Wikinger.

Foto: AP/Natacha Pisarenko

Pyeongchang – Tagein, tagaus lassen sie im Gangneung Curling Centre die Granitsteine von der schottischen Ailsa Craig gleiten. Begonnen wurde am 8. Februar, am Tag der Eröffnung. Eine Ruhe mit Zielen und Wischen ist erst am Tag der olympischen Schlussfeier – nach nur 130 Partien, die dann wie im Fluge vergangen sein werden.

Neben der nervenzerfetzenden Spannung, die das Eisschach aufbaut, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, werden auch Schauwerte geboten, wie etwa die Hosen der Norweger. Schon die in Vancouver und in Sotschi ausgepackten Beinkleider der Wikinger waren richtige Verkaufsschlager, auch wenn sie doch ziemlich auftrugen.

Kein Verkaufsschlager wird die Panier der olympischen Athleten aus Russland (OAR). Und zwar nicht, weil sich ein russischer Curler illegal gestärkt haben soll oder Schwarz, Weiß und Grau ohne Nationalfarben besonders viel hermachen würden. Vielmehr wird es einfach keine Stücke im Handel geben. Die OAR-Kollektion kommt nicht mehr bei Wettkämpfen zum Einsatz, falls die Olympier die Sanktionen gegen die Russen wieder aufheben.

Die OAR-Sportler sind daher ständig mit Tauschanfragen der internationalen Kollegenschaft konfrontiert. Schon sind da und dort Mischadjustierungen festzustellen. Es wird nicht lange dauern, und der russische Bobpilot trägt die schlichte graue Kapuzenjacke eines russischen Sport- und Freizeitkleidungsherstellers, eine Mütze mit Schweizerkreuz, Wäsche mit Ahornblatt und dazu Stars-and-Stripes-Socken. Es wäre ein feiner Kontrast zum bei Olympia besonders zur Schau gestellten Patriotismus. (Sigi Lützow, 20.2.2018)