Rund um Afrin wird gekämpft.

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Regimetreue Kämpfer in der Nähe von Afrin

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Damaskus/Istanbul – Die Türkei hat gewarnt, dass sie alle Unterstützer der kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) in Afrin als "legitimes Ziel" betrachten werde. Der türkische Präsidentensprecher Ibrahim Kalin sagte am Mittwoch, wer die YPG unterstütze, werde genauso wie die "Terrororganisation" behandelt.

Die YPG hatte am Dienstag mitgeteilt, die syrische Regierung habe auf Einladung der kurdischen Regionalverwaltung "Militäreinheiten" nach Afrin geschickt. Sie würden Position an der Grenze zur Türkei beziehen, um die Einheit Syriens zu verteidigen, hieß es. Türkische Medien berichteten kurz darauf aber, dass der Konvoi mit regierungstreuen Milizen nach "Warnschüssen" der türkischen Armee umgekehrt sei.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte, der Konvoi habe sich zurückgezogen, damit sei die Sache "im Moment erledigt". Sein Sprecher Kalin versicherte, es seien Vorkehrungen getroffen worden, sollte Damaskus erneut Truppen nach Afrin entsenden. Die syrische Armee hatte sich 2012 aus der Kurden-Region im Nordwesten Syriens zurückgezogen, seitdem verfügt diese über weitgehende Autonomie. Die türkische Armee hatte vor rund einem Monat eine Offensive auf Afrin begonnen.

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Ein syrischer Diplomat hat den Militäreinsatz der Türkei in der Region Afrin als Aggression bezeichnet und mit Gegenmaßnahmen gedroht. "Das ist ein Angriff auf die Souveränität Syriens", sagte der Botschafter in Russland, Riad Haddad, der Agentur Interfax am Mittwoch. Seine Regierung werde mit allen Mitteln dagegen vorgehen.

Russland schlug für Donnerstag eine Sondersitzung des UN-Sicherheitsrates zur Lage in Ost-Ghouta vor. Außenminister Sergej Lawrow rief Syrien zum Dialog mit den Kurden auf. Die Regierung müsse mit allen ethnischen und konfessionellen Gruppen sprechen, auch mit den Kurden, sagte Lawrow bei einem Besuch in Slowenien am Mittwoch.

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Lawrow rief alle Beteiligten zu Gesprächen mit der syrischen Regierung auf, um eine weitere Eskalation zu vermeiden. Die territoriale Einheit und Souveränität Syriens müsse gewahrt bleiben, sagte er der Agentur Interfax. Den USA warf der Minister vor, die Kurden in Syrien in ihrem Autonomiestreben bestärkt und damit die Situation erschwert zu haben. Russland unterstützt den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad militärisch. (APA, dpa, 21.2.2018)