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Eher gemächlich.

Foto: AP/Cheung

Pyeongchang – Elizabeth Swaney hat als Letzte der Qualifikation des olympischen Halfpipe-Bewerbs der Ski-Freestyler für Aufsehen gesorgt. Die für Ungarn startende US-Amerikanerin lieferte am Montag eine kuriose Vorstellung ab. Swaney absolvierte den Lauf, ohne auch nur einen einzigen Trick zu zeigen. In sozialen Medien sorgte dies für Häme. Die 33-Jährige hat ihr Ziel Olympiateilnahme aber erreicht.

Als 24. und Letzte der Qualifikation fehlten Swaney schlussendlich mehr als 40 Punkte für den Sprung in die Top zwölf. Bei ihren beiden Läufen war sie erpicht, nur nicht in den Schnee zu greifen. Für Ungarn darf die Harvard-Absolventin aufgrund ihrer Großeltern mütterlicherseits starten. In Ungarn war die Begeisterung angesichts ihrer Vorstellung enden wollend. Ein TV-Kommentator meinte: "Ist es wirklich notwendig, dass eine Sportlerin mit solchen Skills Ungarn bei den Olympischen Spielen vertritt?"

Swaney hatte sich jedoch regelkonform für die Winterspiele qualifiziert. Aufgrund der geringen Leistungsdichte wies sie bei Weltcupbewerben konstante Platzierungen in den Top 30 auf, wobei sie immer darauf bedacht war, keinen Sturz zu fabrizieren. Ihren Traum von einer Olympiateilnahme finanzierte sich Swaney über ein Crowdfundingprojekt. Mit Skifahren hat sie erst mit 25 Jahren begonnen. Mit 19 Jahren hatte sie sich noch als Gegenkandidatin von Arnold Schwarzenegger um den Gouverneursposten in Kalifornien beworben.

"Ich habe wirklich hart dafür gearbeitet, dabei zu sein", sagte Swaney nach ihrer Olympiapremiere. Sie hoffe, andere dadurch zu inspirieren. "Ich wollte zeigen, dass es nie zu spät ist, diesen Sport zu betreiben, anderen bei ihren Träumen zu helfen und diesen Sport in Ungarn fördern." Ihre Konkurrentinnen waren im Unterschied zu Kommentaren im Internet durchaus positiv eingestellt. Die spätere Olympiasiegerin Cassie Sharpe aus Kanada meinte: "Wenn man die Zeit und den Ehrgeiz hat, hier dabei zu sein, dann verdient man es." Silbermedaillengewinnerin Marie Martinod aus Frankreich betonte: "Das ist es doch, was Olympia so speziell macht." (APA, 20.2.2018)