Berlin – Wirtschaftsprüfer haben einem Bericht zufolge Anhaltspunkte für eine mögliche Insolvenzverschleppung bei Air Berlin gefunden. Experten der Unternehmensberatung Pricewaterhouse Coopers (PwC) untersuchten im Auftrag des Insolvenzverwalters Lucas Flöther derzeit vor allem die Tochterfirma Air Berlin Technik, meldete die "Bild am Sonntag".

Auch in einem Insolvenzbericht von Ende Jänner seien mögliche Haftungsansprüche gegen Geschäftsführer wegen eines verspäteten Insolvenzantrags explizit festgehalten.

Wie die Zeitung weiter berichtete, will der Gläubigerausschuss von Air Berlin am 5. März über eine Klage gegen Ex-Miteigentümer Etihad entscheiden. Dabei gehe es um die Haftung für ein Finanzversprechen des Unternehmens aus Abu Dhabi von April 2017, das Etihad jedoch später zurückzog. Im Erfolgsfall könnte die Klage laut "BamS" bis zu 800 Millionen Euro einbringen.

Air Berlin hatte Mitte August Insolvenz angemeldet, nachdem der bisherige Großaktionär Etihad die finanzielle Unterstützung aufgekündigt hatte. Ende Oktober landete der letzte Air-Berlin-Flieger am Flughafen Tegel. (APA, 19.2.2018)