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Marcel Hirscher durfte schon jubeln, jetzt ist er befreit.

Foto: AP Photo/Charlie Riedel

Pyeongchang – Druck oder nicht Druck, das ist die Frage. Hat er, Marcel Hirscher, nach Gold in der Kombination im am Sonntag (2.15 und 5.45 Uhr / MEZ) folgenden Riesentorlauf, oder hat er nicht? "Wenn ich heimkomme, spielt die Blasmusik, und alles ist gut", sagte der Salzburger am Freitag. So oder so.

Hat aber der einschlägige Weltmeister von den fünf Riesentorläufen, die er in dieser Saison bisher bestritt, vier gewonnen (und einmal Platz drei belegt), dann will er natürlich auch den wichtigsten gewinnen, die Nummer sechs in der Reihe.

Also ließ Hirscher nicht zu, dass dem Druckabfall nach der Kombi, wie es durchaus nicht ungewöhnlich wäre, ein kleiner Hänger folgte. "Ich bin on fire, pumped up." Beschäftigung hat geholfen. Erst der Umzug von Jeongseon nach Yongpyong, wo die technischen Rennen gegeben werden. Und dann zwei Tage auf der Trainingspiste, mit 25 anderen Leuten, "wie vor 15 Jahren im Schülerkader. Aber das ist ja für alle gleich." Erst am Tag vor dem Start durfte die Rennpiste zweimal befahren werden – ohne Stangen, aber natürlich beliebig flott.

Setup-Probleme

Wie schon vor der Kombiabfahrt bereitete Hirscher das Setup die größten Probleme. Manuel Feller, nach Rang zwei in Garmisch die zweitgrößte Hoffnung Österreichs im Riesentorlauf, beschreibt das Geläuf als hart wie Eis. "Aber der Ski greift trotzdem schnell."

In Europa sei das nicht zu trainieren gewesen, sagte Hirscher mit Blick auf seinen später nach Korea gereisten norwegischen Konkurrenten Henrik Kristoffersen. Aber: "Es tun sich viele hier leichter als auf europäischem Schnee – und umgekehrt." Antworten auf Fragen nach Kristoffersen gab es sonst nicht, nur Kopfschütteln. Das Thema Matthias Mayer war dankbarer. "Den musst du eben immer auf der Rechnung haben. Es ist Olympia, man merkt das bei dem Typen, da sind einfach mehr PS drauf."

Nach Stefan Brennsteiner ist Christian Hirschbühl der vierte Mann im Riesentorlaufteam, weil Philipp Schörghofers verletzt gewesenes Knie im Training wieder ziemlich zwickte. (lü, 16.2.2018)