Genf – Nach der weltweiten Debatte um sexuelle Belästigung und Ausbeutung führt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Pflichtschulungen für alle Mitarbeiter ein. Dabei geht es darum, Fälle zu erkennen, zu verhindern, und allenfalls zur Anzeige zu bringen, sagte WHO-Sprecher Tarik Jasarevic am Dienstag in Genf.

Andere UN-Organisationen wie das Kinderhilfswerk UNICEF und das Flüchtlingshilfswerk UNHCR betonten, dass solches Verhalten niemals toleriert werde und Vorwürfe stets untersucht würden. Vergangene Woche war das UN-Programm für den Kampf gegen Aids (UNAIDS) in die Schusslinie gekommen. Vorwürfe gegen einen stellvertretenden Programmdirektor, er habe eine Mitarbeitern bedrängt und belästigt, waren von einer internen Kommission abgeschmettert worden.

Mehrere Vorfälle

Die Organisation "Aids-free World" prangert an, dass die Untersuchung nicht unabhängig war. Sie beschwerte sich bei UN-Generalsekretär Antonio Guterres und warf UNAIDS-Exekutivdirektor Michel Sidibe vor, versucht zu haben, eine ordentliche Untersuchung des Falls zu verhindern.

Am Wochenende war ein Sex-Skandal bei der Hilfsorganisation Oxfam ans Licht gekommen. Mitarbeiter sollen Frauen in Notsituationen im Gegenzug für Hilfsleistungen zu sexuellen Handlungen gezwungen haben. Die Vizechefin der Organisation, Penny Lawrence, trat zurück. (APA, dpa, 13.2.2018)