Mitte Dezember wurde das Schiff aus dem Donaukanal in den Hafen Freudenau abgeschleppt – was etwa 100.000 Euro kostete. Eigentümer Norbert Michael Waldenburg streitet schon lange mit der Stadt – die Räumung akzeptierte er nicht, und so kam bislang die Stadt für die Kosten auf.

Foto: Sulzbacher

Wien – Noch liegt die Johann Strauß im Hafen Freudenau, wohin sie Mitte Dezember abgeschleppt wurde – die Kosten für die Räumung werden auf etwa 100.000 Euro geschätzt. Bald allerdings könnte die "schwimmende Anlage" zu neuen Ufern aufbrechen, denn am 1. März kommt das 164 Jahre alte Schiff bei einer konventionellen Versteigerung unter den Hammer.

Zwischen Bastlertraum und Schrott

Das ehemalige Partyschiff, auf dem nach einem Brand 2011 keine Veranstaltungen mehr stattfanden, dürfte allerdings maximal Schiffsliebhaber oder Bastler glücklich machen. Laut einem Gutachten ist die Johann Strauß nämlich in einem so schlechten Zustand, dass, um wieder eine Zulassung zu bekommen, der Schiffskörper gründlich überholt werden muss und Oberflächen behandelt werden müssen. Für eine Sanierung des Schiffskörpers muss man laut Gutachten mit mindestens 460.000 Euro rechnen, eine Sanierung der gesamten Anlage kommt demnach sogar auf 800.000 Euro. Aufgrund der beschränkten Einsatzmöglichkeiten des Schiffes könne man als Zeitwert außerdem nur den Schrottwert anführen – dieser liegt laut dem Sachverständigen Gerhard Strasser zwischen 20.500 und 25.000 Euro. Der Ausrufungspreis liegt damit zwischen 10.000 und 12.000 Euro.

Ungeklärte Kostenfrage

Der von der Stadt Wien veranlassten Räumung ging ein jahrelanger Rechtsstreit mit Eigentümer Norbert Michael Waldenburg, vormals Weber, voraus. Bereits im Oktober ist Waldenburg aufgefordert worden, das Schiff zu entfernen. Er argumentierte aber, verkauft zu haben und nicht mehr Eigentümer zu sein. Die Räumung, die laut Stadt Wien Waldenburg bezahlen müsste, akzeptierte und zahlte er allerdings nicht. (lhag, 13.2.2018)