Künftig könnten Handys automatisch erkennen, wenn Kinder sie benutzten – und automatisch verschiedene Funktionen und Apps sperren.

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Teure Mikrotransaktionen, seltsame Fotos, wunderliche Nachrichten an Freunde und Bekannte. Wenn Kinder unbeabsichtigt an entsperrte Smartphones gelangen, geschehen mitunter spannende, allerdings nicht immer erwünschte Dinge. Forscher aus den USA und China arbeiten allerdings an einer Lösung, berichtet MIT Technology Review.

Die Wissenschaftler der University of South Carolina und der Zheijang University, haben einen Algorithmus entwickelt, der in der Lage ist, Eingaben von Erwachsenen und Kindern voneinander zu unterscheiden. Er soll mit automatischer Erkennung der Altersgruppe eine Alternative zu Apps bieten, mit denen man dem Zugriff auf bestimmte Inhalte und Programme etwa mit einem Passwort sperren kann.

Kürzere und langsamere Wischbewegungen

Im Rahmen ihrer Tests, bei denen Kinder zwischen drei und elf Jahren sowie Erwachsene zwischen 22 und 60 Jahren eine eigens entwickelte App mit einem zahlenbasierten Rätselspiel nutzten, konnten sie mehrere große Unterschiede in der Bedienung feststellen.

Erstens: Da Kinder kleinere Hände und kürzere Fingerspitzen haben, interagieren sie nur mit einem kleineren Bereich des Bildschirms. Sie machen dabei auch kürzere und trägere Wischbewegungen. Dazu benötigen sie merkbar länger, um zwischen Wischen und Tippen zu wechseln.

Bereits hohe Genauigkeit

Die Genauigkeit des Algorithmus erwies sich in Testläufen bereits sehr hoch. Schon beim ersten "Wischen" konnte die Software in 84 Fällen korrekt Erwachsene und Kinder auseinander halten. Binnen acht Wischbewegungen lag die Erkennungsrate bereits bei 97 Prozent. Die Forscher wollen künftig weitere Daten, etwa über das Accelerometer erfasste Bewegungen, verwerten, um die Zuordnung weiter zu verbessern. (red, 13.03.2018)