Rom – Zehntausende Demonstranten haben sich am Samstag im mittelitalienischen Macerata an einer Anti-Rassismus-Demonstration teilgenommen. Zur Kundgebung hatten linksorientierte Kräfte aufgerufen. Scharfe Sicherheitsvorkehrungen wurden aus Sorge vor Ausschreitungen ergriffen. Nach langen Überlegungen hatten die Behörden die Genehmigung für die Demonstration erteilt.

Die Demonstration in Macerata wurde von der italienischen Europa-Abgeordneten und Ex-Integrationsministerin Cecile Kyenge geführt. Sie sass als erste farbige Ministerin in der Regierung von Premier Enrico Letta (2013-2014). An der Kundgebung beteiligten sich unter anderem die Linkskraft Sinistra Italiana (SI/Italienische Linke) sowie die Metallgewerkschaft FIOM. Die Partisanenvereinigung ANPI, der Gemeindeverband ARCI und die Gewerkschaft CGIL verzichten auf eine Teilnahme in Macerata und beteiligten sich dafür am Samstagnachmittag an einer Kundgebung in Bologna.

Schulen geschlossen

Zusammenstöße bei der Demonstration der Linken befürchtete Maceratas Bürgermeister Romano Carancini, der die Schließung von Schulen und einen Stopp der öffentlichen Verkehrsmittel am Samstag ab 13.30 Uhr beschlossen hatte. In der Stadt war es am Donnerstagabend zu Zusammenstößen zwischen rund 40 Anhängern der rechtsextremen Gruppe Forza Nuova und der Polizei gekommen.

Eine Demonstration gegen Rassismus und Faschismus ist am 24. Februar in Rom geplant. Zu der Kundgebung haben mehrere Gruppierungen, darunter die regierende Partito Democratico um Ex-Premier Matteo Renzi, aufgerufen.

Vor einer Woche hatte ein italienischer Rechtsextremer in Macerata, der Provinzhauptstadt der Region Marken, offensichtlich aus Fremdenhass aus einem fahrenden Auto geschossen und sechs Afrikaner verletzt. Der 28-jährige Angreifer wurde festgenommen. (APA, 11.2.2018)

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