Kairo/Sinai – Bei einer groß angelegten Anti-Terror-Operation haben Ägyptens Streitkräfte eigenen Angaben zufolge auf der Sinai-Halbinsel 16 angebliche Extremisten getötet. Außerdem seien vier Terroristen festgenommen und mehr als 60 Verstecke sowie Waffenlager und Fahrzeuge zerstört worden, erklärte ein Armeesprecher am Sonntag.

Computer, Kommunikationsgeräte sowie islamistische Dokumente und Bücher seien sichergestellt worden. Ägypten hatte die Anti-Terror-Operation am Freitag nach zahlreichen Anschlägen in den vergangenen Monaten begonnen. An dem Einsatz seien Luftwaffe, Marine und Heer aber auch Einheiten der Polizei und des Grenzschutzes beteiligt gewesen. Der Fokus lag auf dem Nord-Sinai, einer Hochburg von Extremisten. Dort ist ein Ableger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) aktiv. Er habe sich aber auch auf Teile des Nil-Deltas und der Westlichen Wüste erstreckt.

Reaktion auf Anschlag

Ägyptens autoritäre Führung unter Präsident Abdel Fattah al-Sisi hat sich den Kampf gegen den Terror auf die Fahnen geschrieben. Nach dem schweren Anschlag auf eine Moschee auf dem Sinai Ende November, bei mehr als 300 Menschen getötet wurden, hatte Sisi das Militär aufgefordert, die Region binnen drei Monaten mit allen nötigen Mitteln unter Kontrolle zu bringen.

Die Sicherheitslage auf der Halbinsel ist seit Jahren angespannt. Drastisch verschlechtert hat sie sich nach dem Militärputsch 2013 unter Sisis Führung gegen den damaligen Präsidenten Mohammed Mursi von der islamistischen Muslimbruderschaft. Seitdem haben Islamisten immer wieder Anschläge verübt, zuletzt verstärkt ein Ableger der IS-Miliz. Ende März finden Präsidentenwahlen in Ägypten statt. Die Wiederwahl Sisis gilt als sicher, da es keinen ernst zu nehmenden Konkurrenten gibt. (APA, 11.2.2018)