Bonjour tristesse: Das ist aktuell der erste Eindruck, den Reisende nach ihrer Ankunft von der Weltkulturerbestadt Salzburg haben.

foto: thomas neuhold

Salzburg – Eigentlich heißt der Platz ja Südtiroler Platz. Eine Bezeichnung, die sich bei den Salzburgern aber nie richtig durchgesetzt hat, die Mehrheit sagt schlicht Bahnhofsvorplatz. Dass die Bezeichnung Vorplatz mehr an eine Gstätten erinnert als an das Entree einer Weltkulturerbestadt, hat wohl auch mit der Situation dort zu tun: Städtebaulich, verkehrstechnisch und architektonisch ist der Platz völlig misslungen, niemand hält sich hier länger als unbedingt notwendig auf.

Unschöne Szenen

Dazu kommt, dass der Platz auch als sozialer Brennpunkt gilt. Hier treffen sich von der Gesellschaft an den Rand gedrängte Menschen. Es wird viel Alkohol getrunken, und es kommt immer wieder zu Raufereien und anderen unschönen Szenen.

Dem will die Stadt nun mit einer Fülle von Maßnahmen begegnen. Ganz oben auf der Prioritätenliste: das Alkoholverbot. Dieses soll diesen Sommer kommen. Die Bürgerliste (Stadt-Grüne) hat ein begleitendes Sozial- und Betreuungskonzept durchgesetzt. Sonst würde das Alkverbot nur zu einer Verdrängung der Probleme in die Wohnbezirke führen. Das Sozialkonzept befindet sich derzeit in Ausarbeitung.

Stimmungsaufheller

Ergänzend wird der Bahnhof in Zukunft auch kulturell bespielt werden. Je 75.000 Euro lassen sich Stadt und ÖBB die "Kulturschiene" kosten. Geplant sind Pop-up-Theaterprojekte, Musikveranstaltungen, Designmärkte, Installationen und anderes mehr. Start ist der 17. Februar. (Thomas Neuhold, 8.2.2018)