So etwa sah der Fisch aus, bevor er zum Fossil und schließlich zum Pflasterstein wurde.
Illustration: Oksana Vernygora

Edmonton – Auf ungewöhnlichen Wegen sind Paläontologen zur Entdeckung einer bislang unbekannten Spezies gekommen: Ein Kind hatte mit einer Touristengruppe das Kloster La Candelaria in Kolumbien besucht, als ihm der Umriss eines Fischs in einem flachen Stein auffiel, der in einem Fußweg verbaut worden war. Der Bub machte ein Foto und zeigte dies später Experten im nahegelegenen Museum des Centro de Investigaciones Paleontologicas. Die verständigten anschließend Kollegen in Kanada, um die Art zu bestimmen.

Oksana Vernygora von der University of Alberta veröffentlichte nun zusammen mit ihren kolumbischen Kollegen eine Studie zu dem inzwischen genauer untersuchten Fossil im "Journal of Systematic Palaeontology". Das sehr schlank gebaute Tier erhielt die Bezeichnung Candelarhynchus padillai und lebte vor etwa 90 Millionen Jahren in der Kreidezeit. Es wurde in die heute noch existierende Ordnung der Eidechsenfischverwandten gestellt, dürfte aber einer gänzlich ausgestorbenen Untergruppe angehört haben.

Der Fisch war ein Tiefseebewohner, was das Fossil zu einem seltenen Fund macht – erst recht in einem so erfreulich vollständigen Erhaltungszustand. Fast noch erstaunlicher ist aber, dass das Fossil nach Jahrmillionen der Ruhe auch die Jahre überstanden hat, in denen Besucher des Klosters über den Stein getrottet sind, in dem es einschlossen ist. (red, 8. 2. 2018)