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Garmisch-Partenkirchen ist nicht bereit für die Speed-Rennen der Damen.

Foto: AP/ Stephan Jansen

Garmisch-Partenkirchen – Bei teilweise strahlendem Sonnenschein hat am Freitagmittag die Nachricht von der Absage des zweiten Garmisch-Trainings die alpinen Ski-Damen ereilt. Grund war die Piste, die offenbar wegen nicht optimaler Präparierung stellenweise brach. "Es zipft einen schon an", meinte Cornelia Hütter. "Unverständlich", sagte Anna Veith.

"Bei der Besichtigung hat man gesehen, das war einfach unfahrbar. Sie sind wieder mit dem Ratrac reingefahren, dann bricht es einfach. Das hat man in Bad Kleinkirchheim schon gesehen, dass das nicht funktioniert, darum verstehe ich nicht, warum man es da auch wieder so macht?", fragte sich Hütter. Auch in Lake Louise war es nach dem Einsatz von Pistengeräten zu Problemen gekommen.

Gewisse Passagen seien "brüchig und nicht gut, und es geht in der kurzen Zeit nicht, dass sie wieder gut werden", erklärte Jürgen Graller, der steirische Cheftrainer der deutschen Damen.

Verkürztes Rennen am Samstag

FIS-Renndirektor Atle Skaardal wehrte sich gegen die Kritik der Fahrerinnen. "Es ist natürlich sehr einfach zu kritisieren, wenn man nicht dabei ist und genau weiß, was passiert ist", sagte der Norweger.

"Die Ergebnisse sind vielleicht für die Läuferinnen das Gleiche, aber es waren komplett unterschiedliche Situationen, komplett unterschiedliche Probleme. Deswegen hat das eine nichts mit dem anderen zu tun", sagte Skaardal. Was genau schiefgelaufen ist, konnte er nicht erklären. "Wir haben eigentlich optimale Verhältnisse gehabt für Maschinenarbeit am Donnerstag, weil die Piste sehr nass war und auch sehr weich, durch diesen nassen Schneeregen.

Die Rennleitung habe in Abstimmung mit den Organisatoren "im besten Sinn und mit bestem Willen einen Plan ausgearbeitet, das ist nicht gelungen. Die Piste hat nachgelassen gestern dann, deshalb haben wir jetzt eine Alternative ausgedacht."

Statt einer angedachten Sprintabfahrt mit zwei Durchgängen wird nun am Samstag ab 12.30 Uhr eine verkürzte Abfahrt vom Super-G-Start ausgetragen. Davor soll ab 10.00 Uhr ein Training über die komplette Strecke stattfinden, teilte Skaardal in der Mannschaftsführersitzung mit. Am Sonntag soll wie gehabt die klassische Abfahrt über die Bühne gehen.

Zu laue Nacht

Von den Veranstaltern hieß es, dass man in Abstimmung mit der FIS nach dem heftigem Niederschlag in den Stunden zuvor am Donnerstagabend entschieden habe, gewisse Passagen mit der Pistenraupe zu bearbeiten. Man habe so verhindern wollen, dass durch die kälteren Temperaturen über Nacht eine extrem ruppige Piste entsteht. Letztlich sei der Temperaturrückgang aber nicht ausreichend gewesen. Das Training wurde erst von 10.30 Uhr auf 13.00 verlegt, um Zeit zu gewinnen, dann jedoch endgültig abgesagt.

"Dass das nicht hilft, das haben wir jetzt schon oft gesehen", meinte Veith. "Daher ist es für uns Athleten echt nicht nachvollziehbar, warum man das jetzt wieder so gemacht hat. Ich hoffe, die FIS hat einen Grund gehabt, warum das entschieden wurde, weil sonst könnte man sagen, sie lernen nicht aus ihren eigenen Fehlern." (APA; 2.2.2018)