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Thomas Vanek war zwischendurch weltweit bestbezahlter Eishockey-Profi.

Foto: Reuters/ Bob Frid-USA TODAY Sports

Newark – Er war nicht der erste österreichische Spieler in der stärksten Eishockey-Liga der Welt, aber der erste Star aus der Alpenrepublik. Am Samstag erreicht Thomas Vanek einen Meilenstein, den in der 100-jährigen Geschichte der National Hockey League nur rund 400 Spieler geschafft haben: Der 34-Jährige bestreitet sein 1.000. NHL-Spiel, Grunddurchgang und Play-off zusammengerechnet.

Bestbezahlter Eishockey-Profi weltweit

Vanek war zweimal fünftbester Torschütze der Liga, erhielt im Sommer 2007 einen 50-Millionen-Dollar Vertrag und wurde so in der Saison 2007/08 zum bestbezahlten Eishockey-Profi weltweit. Im Herbst 2007 wurde er auch als bisher einziger Eishockey-Spieler zu Österreichs Sportler des Jahres gewählt. Am Samstag folgt im Heimspiel gegen Tampa Bay Lightning nun der nächste Meilenstein in der Vita des Steirers, dessen Talent schon früh entdeckt worden ist.

Der in Baden bei Wien geborene Vanek hat das Eishockey-Gen im Blut. Sein Vater Zdenek, der mit seiner Mutter Jarmila 1982 aus der Tschechoslowakei nach Österreich gekommen ist, war selbst Profi. International aufmerksam wurden die Scouts beim Pee-Wee-Turnier in Quebec, dem größten Nachwuchsturnier der Welt. 1998 schoss sich Vanek mit 21 Toren in 14 Partien ins All-Star-Team, worauf sich kanadische Zeitungen an den jungen Mario Lemieux erinnert fühlten.

Mit 14 Jahren nach Amerika

Die Tür nach Amerika war damit offen. Vanek ging mit 14 Jahren alleine und mit nur sehr bescheidenen Englisch-Kenntnissen nach Übersee. Nach tollen Nachwuchserfolgen zeigte die Slowakei Interesse an Vanek, dessen Mutter aus der Slowakei stammt, und lud ihn im Sommer 2001 zu einem Trainingslager ein. Doch das Talent blieb Österreich erhalten.

Vanek ging auf die University of Minnesota, die mit dem Österreicher erstmals in ihrer Geschichte einen Europäer verpflichtete. Als "freshman" (Student im ersten Jahr) führte er die "Golden Gophers" 2002/03 zum College-Titel und wurde zum besten Spieler des Finalturniers in Buffalo gewählt. Damals als Zuschauer auf der Tribüne: Lindy Ruff, Chefcoach des dort ansässigen NHL-Clubs Buffalo Sabres. Wenige Monate später sicherten sich die Sabres die Rechte an Vanek. Beim NHL-Draft am 21. Juni 2003 wählte Buffalo Vanek als Nummer fünf.

Am 5. Oktober 2005 kam der torgefährliche Flügel zu seinem Debüt in der NHL. Die Umstellung auf das Spiel der Besten verlief mit Höhen und Tiefen, seine Torinstinkt bewies er aber schon im ersten Jahr und wurde mit 25 Treffern zweitbester Torschütze der Sabres im Grunddurchgang. In der zweiten Saison legte er zu und war mit 43 Toren die Nummer fünf der Liga. Als bestes Team des Grunddurchgangs gewannen die Sabres erstmals die Presidents' Trophy, beim Griff nach dem Stanley Cup scheiterten sie aber im Conference Finale an den Ottawa Senators.

Mega-Vertrag

Das weckte Begehrlichkeiten anderer Clubs. Die Edmonton Oilers wollten Vanek unbedingt holen und boten ihm einen Mega-Vertrag an. Doch Buffalo wollte seinen Jungstar nicht ziehen lassen und band Vanek am 6. Juli mit einem 50-Millionen-Dollar-Vertrag für sieben Jahre an sich. Mit 10 Mio. Dollar im ersten Jahr war Vanek sogar weltweit bestbezahlter Eishockey-Profi. Den Sommer wie aus einem Märchenbuch machte die Geburt seines ersten von mittlerweile drei Kindern komplett, im Herbst folgte die Ehrung zu Österreichs Sportler des Jahres.

2008/09 schaffte Vanek neuerlich die 40-Tore-Marke und Rang fünf in der Torschützenliste. Nach über acht Jahren in Buffalo begannen die Wanderjahre für den Stürmer, der oft weit weg von der in Minnesota lebenden Familie wohnte. In New York, Montreal, Minnesota, Detroit und Florida jagte er bisher glücklos seinem ganz großen Traum, dem Gewinn des Stanley Cups, nach. Auch in Vancouver sieht es nicht danach aus, allerdings könnte Vanek bis zum Ende der Transferzeit am 26. Februar noch transferiert werden.

Vanek mit Canucks erfolgreich

Am Donnerstag gab es jedenfalls Grund zum Feiern. Vanek holte mit den Canucks einen 4:2-Heimsieg gegen die Chicago Blackhawks. Die Kanadier haben nun fünf ihrer jüngsten acht Spiele gewonnen. Kein Erfolgserlebnis gab es für die anderen Österreicher. Michael Raffl verlor mit den Philadelphia Flyers 3:4 bei New Jersey, Michael Grabner mit den New York Rangers daheim 0:4 gegen Toronto.

NHL-Rekord für Knights

Die Vegas Golden Knights stellten mit einem 3:2 nach Verlängerung bei den Winnipeg Jets einen NHL-Rekord auf. Mit nun 34 Saisonsiegen ist das Team aus Las Vegas der beste Liga-Neuling in der Geschichte der nordamerikanischen Eliteliga. Die Florida Panthers und Anaheim Ducks hatten in ihrem ersten Jahr jeweils 1993/94 in Summe 33 Saisonsiege (in 84 Spielen des Grunddurchgangs) verbucht. (APA, 2.2.2018)

NHL vom Donnerstag:

New Jersey Devils – Philadelphia Flyers 4:3 (mit Raffl)
Vancouver Canucks (mit Vanek) – Chicago Blackhawks 4:2
New York Rangers (mit Grabner) – Toronto Maple Leafs 0:4
Buffalo Sabres – Florida Panthers 2:4
Nashville Predators – Los Angeles Kings 5:0
Winnipeg Jets – Vegas Golden Knights 2:3 n.V.
Edmonton Oilers – Colorado Avalanche 3:4 n.V.
Boston Bruins – St. Louis Blues 3:1
Carolina Hurricanes – Montreal Canadiens 2:0
Ottawa Senators – Anaheim Ducks 2:1 n.V.
Calgary Flames – Tampa Bay Lightning 4:7
Arizona Coyotes – Dallas Stars 1:4