Knapp 70 Prozent der Unternehmen und Institutionen in Deutschland sind nach Angaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) in den Jahren 2016 und 2017 Opfer von Cyber-Angriffen geworden. In knapp der Hälfte der Fälle seien die Angreifer erfolgreich gewesen. Dabei hätten sie sich etwa Zugang zu IT-Systemen verschaffen können, die deren Funktion beeinflussten oder Internet-Auftritte von Firmen manipulierten, teilte das BSI am Mittwoch als Ergebnis seiner Cyber-Sicherheits-Umfrage 2017 mit, an der rund 900 Unternehmen und Institutionen teilnahmen.

Jeder zweite erfolgreiche Angriff führte demnach zu Produktions- oder Betriebsausfällen. Hinzu seien häufig noch Kosten für die Aufklärung der Vorfälle und die Wiederherstellung der IT-Systeme sowie Reputationsschäden gekommen.

89 Prozent trafen Vorsichtsmaßnahmen

Das Bewusstsein für die Gefahren, die den Betrieben aus dem Cyber-Raum drohten, ist laut BSI hoch: Rund 92 Prozent der Befragten schätzten die Gefahren als kritisch für die Betriebsfähigkeit ihrer Institution ein. Nur knapp 42 Prozent gingen davon aus, dass der Betrieb im Fall eines Cyber-Angriffs durch Ersatzmaßnahmen aufrechterhalten werden könnte. Zwei von drei befragten Unternehmen rechneten damit, dass die Risiken durch Cyber-Angriffe zunehmen. Während fast 74 Prozent der Großkonzerne davon ausgingen, dass die Gefahren aus dem Cyber-Raum zunehmen, treffe dies nur auf gut 62 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen zu.

89 Prozent der Unternehmen gaben an, dass Maßnahmen wie Segmentierung oder die Minimierung von Netzübergängen ergriffen wurden, um die Netze abzusichern. Auch Maßnahmen zur Abwehr von Schadprogrammen werden laut BSI häufig angewandt (86 Prozent). (APA, 31.01.2018)