Das Angebot der Veranstalter, die Beleuchtung des Konferenzlogos abzuschalten, konnte die Opposition nicht umstimmen.

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Sotschi/Damaskus – Der Beginn der von Russland initiierten Syrien-Gespräche in Sotschi hat sich wegen neuer diplomatischer Misstöne verzögert. Vertreter von Rebellengruppierungen weigerten sich am Dienstag nach der Ankunft in der russischen Schwarzmeerstadt zunächst, den Flughafen zu verlassen, nachdem sie das Fehlen der Oppositionsflagge im Konferenzlogo bemerkt hatten, wie aus Oppositionskreisen verlautete.

In dem Logo war nur die offizielle syrische Nationalfahne abgebildet. Auch der Vorschlag der Organisatoren, die Beleuchtung an einigen Hinweistafeln mit dem Logo abzuschalten und Namensschilder auszuwechseln, konnte die Rebellenvertreter demnach nicht umstimmen. Wie die Agentur Reuters unter Berufung auf Quellen am Tagsungsort berichtet, steht im Raum, dass die Oppositionsgruppen gar nicht teilnehmen. Die Türkei würde sie vertreten.

Die Erwartungen an die Konferenz in der südrussischen Schwarzmeerstadt waren angesichts des Boykotts von Teilen der syrischen Opposition und der Kurden ohnehin deutlich gedämpft.

Parallele Gespräche

An dem sogenannten Kongress des nationalen Dialogs nimmt auch der UNO-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, teil. Organisiert werden die Gespräche zwischen Opposition und Regierung von Russland, der Türkei und dem Iran.

Sie finden parallel zu den Genfer Syrien-Gesprächen unter UNO-Vermittlung statt, deren jüngste Runde vergangene Woche erneut keine Fortschritte brachte. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Montag, in Sotschi sei "ein unmittelbarer Durchbruch hinsichtlich einer politischen Lösung in Syrien wenig wahrscheinlich". (APA, 30.1.2018)