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Nordkorea nutzte das Tauwetter in den Beziehungen zu Südkorea, um touristische Pläne vorzustellen. Worum es sich bei dem geplanten Projekt in der Wonsan-Region genau handelt, wurde aber nicht verraten.

Foto: Reuters / Carlos Barria

Zeitgleich zur Bekanntgabe Nordkoreas, an den Olympischen Winterspielen in Südkorea teilzunehmen, präsentierte die Diktatur Pläne für ein touristisches Großprojekt. In der Küstenprovinz Kangwong sei eine exklusive Zone für Touristen auf "Weltklasseniveau" geplant.

"Herrlicher Sandstrand"

"Die Anlage wird den Ansprüchen von nationalen wie internationalen Touristen gerecht werden und der perfekte Ausgangsort sein, um die unterschiedlichen Ziele in der Wonsan-Mount Kumgang-Zone ansteuern zu können", hieß es vonseiten der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Details über die Anlage gab die Agentur nicht bekannt, sie solle aber an einem "herrlichen Sandstrand" liegen.

Derweil konnte sich eine südkoreanische Delegation bereits einen ersten Überblick von der Region verschaffen. In der Wonsan-Region besuchten sie vergangene Woche den Masik-Pass, weil dort anlässlich der Olympischen Spiele Skitrainings gemeinsam mit Nordkorea abgehalten werden. Im September 2015 wurde in der Region ein Ski-Resort samt Flughafen (Kalma) eröffnet, das aber bis dato noch keine internationalen Gäste empfangen hat.

Militär- und Tourismuszonen

Wonsan und der Flughafen Kalma sind als wichtige Militärzonen bekannt, wo in den vergangenen Jahren große Manöver der nordkoreanischen Artillerie und dutzende Raketentest stattfanden. Experten gehen aber davon aus, dass Kim Jong-un Pläne hat, den Tourismus zu forcieren, um die marode Wirtschaft anzukurbeln. Die Bedeutung der Wonsan-Region als militärische Zone könnte dadurch abnehmen. Aufgrund der Sanktionen gegen Nordkorea sind internationale Investments in den Tourismus des Landes derzeit jedenfalls unmöglich.

US-Bürgern ist es seit vergangenem Jahr verboten, Nordkorea zu besuchen. Im Jahr 2012 hatten noch 237.000 Chinesen Nordkorea besucht, seit 2013 werden keine Zahlen mehr zu Gästeankünften publiziert. (red, Reuters, 30.1.2018)