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Der Vulkans Mayon von Legaspi aus gesehen

Foto: REUTERS/Romeo Ranoco

Legaspi – Die Behörden auf den Philippinen warnen nach mehreren kleineren Ausbrüchen des Vulkans Mayon vor Erdrutschen an den Hängen des Berges. Nach starken Regenfällen gebe es bereits jetzt einige Anzeichen für Schlammströme, die den Mayon hinabflössen, sagte Mariton Bornas vom Vulkan- und Erdbebeninstitut.

Die frischen Eruptionen hätten Millionen Kubikmeter Lava, Schlacke und andere Materialien auf die Hänge geschleudert. Der Regen drohe nun, diese als Schlamm auf die umliegenden Dörfer rutschen zu lassen.

"Schlammlawinen vom Mayon können riesige Felsbrocken enthalten", warnte Bornas. Erdrutsche seien eine "reale Bedrohung". Die Bevölkerung müsse sich vorbereiten und sich in Sicherheit bringen, sobald die Behörden dazu aufriefen.

82.000 geflüchtet

Zehntausende Menschen sind bereits auf der Flucht. Bis Samstag hätten sich insgesamt fast 82.000 Menschen vor dem Vulkan in Sicherheit gebracht, teilte der lokale Katastrophenschutz-Chef Cedric Daep mit. Donnerstag waren es noch 70.000 gewesen. Der Regen sei derzeit noch nicht so stark wie im Jahr 2006, als kurz nach einem Ausbruch des Mayons ein Taifun über die Region gezogen sei, sagte Daep der Deutschen Presse-Agentur in der Stadt Legaspi am Fuße des Vulkans. Bei Erdrutschen starben damals mehr als 1.300 Menschen.

Der Mayon – etwa 330 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila – ist der aktivste Vulkan der Philippinen. Seit dem 13. Jänner gibt es immer wieder Eruptionen. Die Behörden haben die Alarmstufe 4 ausgerufen. Das bedeutet, dass es binnen Tagen eine gefährliche Eruption geben kann. Die Behörden des Inselstaats haben ein Gebiet im Umkreis von neun Kilometern um den Krater zur Sperrzone erklärt.

Das Vulkaninstitut warnte, dass sich die Lage am Mayon möglicherweise über Monate hinweg nicht entspannen könnte. Innerhalb des Vulkans steige das Magma derzeit immer weiter in die Höhe.

In den vergangenen 500 Jahren brach der 2462 Meter hohe Vulkan bereits etwa 50 Mal aus. Die Philippinen liegen auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. (APA, dpa, 28.1.2018)