Abstimmung am außerordentlichen Parteitag am 21. Jänner in Bonn.

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Berlin – Nach der SPD-Entscheidung zur Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der Union verzeichnen die deutschen Sozialdemokraten einem Medienbericht zufolge so viele Beitrittsgesuche wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Seit dem Sonderparteitag vor einer Woche habe es mehr als 7.000 Onlineanträge gegeben, berichtete die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung". Ein Sprecher bestätigte die Zahl am Sonntag nicht. Im laufenden Monat würden grundsätzlich keine Eintrittszahlen veröffentlicht.

Die SPD hatte nach eigenen Angaben zum Jahresende 2017 etwa 443.000 Mitglieder. Sollten die 7.000 Eintrittswilligen aufgenommen werden, wäre dies ein Zuwachs von etwa eineinhalb Prozent. Die Nachwuchsorganisation Jusos wirbt dafür, bei einem Mitgliederentscheid über das Ergebnis von Koalitionsverhandlungen gegen ein erneutes Bündnis mit der Union zu stimmen. Bei einem knappen Ausgang könnten die neueingetretenen Mitglieder den Ausschlag geben.

Der SPD-Vorstand will nach Parteiangaben am Montag über die Regeln für die Mitgliederbefragung entscheiden. Die "FAS" berichtete unter Berufung auf einen anderen Parteisprecher, dass der Stichtag nicht zurückverlegt wird, um Neumitglieder auszuschließen. "Der Termin wird in der Zukunft liegen." (APA, 28.1.2018)