München – Unter Jupp Heynckes zieht der FC Bayern mittlerweile auch dieses Jahr an der Spitze der deutschen Fußball-Bundesliga seine Kreise. 17 Sieg in 18 Pflichtspielen haben die Münchner seit der Rückkehr des Trainer-Altmeisters im vergangenen Oktober geholt. Mit Hoffenheim gastiert am Samstag (15.30 Uhr) aber eine Mannschaft in der Allianz Arena, die die Bayern zuletzt nicht knacken konnten.

0:1 und 0:2 lauten die jüngsten Ergebnisse des Rekordmeisters gegen die TSG. Für Clubchef Karl-Heinz Rummenigge gilt es deshalb, etwas gutzumachen. "Es wird Zeit, die Dinge zurechtzurücken und zu zeigen, wer deutscher Meister ist", verlautbarte Rummenigge im Vorfeld der Partie. Mit einem Heimsieg würden die Münchner (47 Zähler) den 16-Punkte-Vorsprung auf das Verfolger-Quartett Leverkusen, Schalke, Leipzig und Mönchengladbach (alle 31) zumindest halten.

Abgekühlt

David Alaba verpasste Bayerns Erfolg gegen Werder Bremen (4:2) zuletzt erkrankt. Der ÖFB-Star wird gegen Hoffenheim wieder dabei sein. Zum Wiedersehen mit Ex-Teamkollegen kommt es für die vor der Saison von Hoffenheim verpflichteten Münchner Sebastian Rudy und Niklas Süle. Sandro Wagner übersiedelte erst in der Winterpause aus dem Kraichgau nach Bayern. Im Aufgebot der Gäste steht mit Serge Gnabry auch ein verliehener Akteur, der im Sommer zu den Bayern zurückkehren wird.

Abgekühlt hat sich indes offenbar das Münchner Interesse am Coach der Hoffenheimer. Julian Nagelsmann soll in den Überlegungen über die Besetzung des Trainerpostens in der nächsten Saison keine Rolle mehr spielen. Nagelsmann könnte 2019 aus seinem Vertrag mit der TSG Hoffenheim aussteigen. Genauso lange möchten die Bayern auch an Heynckes festhalten. Der 30-jährige Nagelsmann wurde inzwischen aber auch schon als Nachfolger von Peter Stöger mit Borussia Dortmund in Verbindung gebracht.

Wird Alaba bei den Bayern wieder in der Startelf erwartet, kam vom Österreicher-Trio beim Gegner zuletzt nur Florian Grillitsch zum Einsatz. Stefan Posch und Robert Zulj saßen in der noch jungen Frühjahresmeisterschaft nur auf der Bank. Hoffenheim hat gegen die Bayern in Summe schon drei Ligaspiele nicht mehr verloren. In München gab es zuletzt ein 1:1. Nagelsmann betonte deshalb: "Wir haben drei erfolgreiche Spiele gegen die Bayern hinter uns und ich denke, dass wir auch noch ein viertes erfolgreich gestalten können."

"Supertypen"

Das breite Feld der Verfolger geht am Wochenende als Favoriten in die Spiele. Leverkusen hat Mainz (15.) zu Gast, Schalke gastiert in Stuttgart (14.). RB Leipzig ist am Samstag daheim gegen den Hamburger SV (17.) im Einsatz. Bei den Hanseaten feiert Bernd Hollerbach sein Debüt als Cheftrainer. Ralph Hasenhüttl ("Wir haben ein sehr, sehr gutes Auskommen") bezeichnete den Kollegen als "Supertypen". Der 48-jährige Hollerbach und der zwei Jahre ältere Hasenhüttl kennen einander vom Trainer-Lehrgang 2005 und sind seitdem gut befreundet.

Dortmund-Trainer Peter Stöger trifft mit der Borussia daheim auf Freiburg (12.). Der Wiener musste sich im Vorfeld der Partie erneut mit der Causa Aubameyang auseinandersetzen. Ob der wechselwillige Stürmer im Kader steht, blieb offen. Sein Transfer nach England zu Arsenal ist laut Auskunft von Gunners-Trainer Arsene Wenger "noch weit entfernt". 50 Millionen Euro sollen die Londoner laut Medienberichten angeblich für den Gabuner bieten, Dortmund verlange aber nicht weniger als 60 Millionen.

Frankfurt schlägt Gladbach

Am Freitag bezwang Eintracht Frankfurt Borussia Mönchengladbach mit 2:0 (1:0) und schob sich zumindest vorübergehend auf Platz zwei. Kevin-Prince Boateng (43.) und Luka Jovic (90.+2) trafen für die Eintracht, die gegen keinen Verein in der Bundesliga mehr Siege verbucht hat als gegen Gladbach (34). Den Gästen hätte bereits ein Unentschieden gereicht, um ihrerseits den ersten Platz hinter dem enteilten FC Bayern zu belegen. Die Möglichkeit dazu hatte zwischenzeitlich Thorgan Hazard, der in der 78. Minute mit einem Foulelfmeter an der Querlatte scheiterte.

Die 47.500 Zuschauer in der Frankfurter WM-Arena sahen eine unterhaltsame Partie mit entschlossen geführten Zweikämpfen, teilweise überharten Tacklings und einer Eintracht, die eine überraschend reife und ansehnliche Spielkultur an den Tag legte. (APA, 26.1.2018)

Programm der 20. Runde der deutschen Fußball-Bundesliga:

Samstag, 15.30:
Bayern München (Alaba) – 1899 Hoffenheim (Grillitsch, Zulj, Posch),
Borussia Dortmund (Trainer Stöger) – SC Freiburg (Lienhart),
RB Leipzig (Trainer Hasenhüttl, Sabitzer, Ilsanker, Laimer) – Hamburger SV,
1. FC Köln – FC Augsburg (Hinteregger, Gregoritsch, Danso),
VfB Stuttgart – Schalke 04 (Burgstaller, Schöpf),

18.30:
Werder Bremen (Junuzovic, Kainz, Friedl) – Hertha BSC (Lazaro)

Sonntag, 15.30:
Bayer Leverkusen (Baumgartlinger, Özcan) – Mainz 05 (Onisiwo),

18.00:
Hannover 96 (Harnik) – VfL Wolfsburg